Zürich, 04. Apr (Reuters) - Die Schweizer Aktien sind am Dienstag auf einen Konsolidierungskurs eingeschwenkt. Dabei bewegten sich die Kurse in enger Spanne. Vor allem die Abgaben der Schwergewichte Roche<ROG.VX>, Novartis<NOVN.VX> und Nestle<NESN.VX> drückten den Markt. Händler bezeichneten das Geschäft als sehr zurückhaltend. "Es fehlen im Moment etwas die Trading-Ideen", sagte einer. "Match-entscheidende Neuigkeiten gibt es nicht."
Viele Anleger seien unschlüssig, in welche Richtung sich die Märkte weiter entwickeln. Der steigende Zinstrend rücke zunehmend als potenziell belastender Faktor ins Blickfeld.
Anderseits sei noch kein Abgabedruck zu spüren, obwohl manche den Markt wohl gerne etwas tiefer sehen würden.
Die Berichts-Saison 2005 sei vorbei und viele Aktien vor allem auch im Finanzsektor seien gut gelaufen, sagte ein Marktteilnehmer. "Hier und da kommt es halt zu ein bisschen Gewinnmitnahmen. "Aber sobald ein Titel zwei, drei Prozent zurückkommt, steigen die Leute schon wieder ein."
Unterstützend wirke, dass es neben Aktien an attraktiven Anlagealternativen fehle. Dazu kämen die anhaltenden Übernahmefantasien in den verschiedensten Sektoren.
Der SMI<.SSMI> notierte zu Börsenschluss 0,33 Prozent tiefer auf 8051,62 Punkten. Von den insgesamt 27 Blue Chips waren 18 schwächer, acht fester und einer unverändert. Verschiedene Banken sehen eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends erst, falls der Bereich 8100/8110 Punkte überwunden wird.
Der breite SPI<.SSHI> lag 0,26 Prozent im Minus bei 6190,11 Zählern.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse<CSGN.VX> und UBS<UBSN.VX> sowie Julius Bär<BAER.VX> schlossen nahezu unverändert. Unter den Versicherern gaben Baloise<BALN.VX> ein Prozent und Zurich<ZURN.VX> knapp 0,7 Prozent nach, während Swiss Life<SLHN.VX> hingegen als grössten Gewinner unter den Blue Chips zwei Prozent höher schlossen.
Die defensiven Schwergewichte hielten den Markt jedoch unten. So verzeichneten die Titel der beiden Pharmariesen Roche und Novartis bis Schluss Abgaben von 0,8 respektive 0,6 Prozent. Novartis hat sein Angebot für die Vollübernahme des US-Impfstoffherstellers Chiron<CHIR.O> ein weiteres Mal auf nun 48 Dollar erhöht. Verschiedene Chiron-Grossaktionäre hatten die frühere Novartis-Offerte als zu niedrig bewertet und Widerstand angekündigt. Laut Novartis haben Aktionäre, die 17 Prozent der Chiron-Anteile repräsentieren, ihre Zustimmung zu dem geänderten Übernahmevertrag signalisiert. Der Konzern kontrolliert bereits 44 Prozent an Chiron.
Auch Aktien des Dritten im Bunde der Schwergewichte, Nestle verloren 0,3 Prozent
Adecco<ADEN.VX> rückten rund 0,1 Prozent vor. Ein Bezirksgericht im US-Bundesstaat Kalifornien hat eine Sammelklage gegen den Personaldienstleister abgewiesen. Falls die Kläger nicht innerhalb von 30 Tagen Berufung einlegen, wird der Entscheid rechtskräftig.
ABB<ABBN.VX> sanken nach den jüngsten Kursgewinnen um 0,6 Prozent. Am Vortag hatten die Titel rund drei Prozent zugelegt, nachdem der Konzern den Asbest-Vergleich in den USA endgültig unter Dach und Fach gebracht hat. Die Ratingagentur S&P erhöhte das Kreditrating für ABB danach. .