GoldenSnuff hat geschrieben:Genau ! Ich halte das langfristig für äußerst klug ! Weil ich schwer davon ausgehe, dass der Renminbi ggn. dem USD deutlicher aufwerten wird und der USD seinen Status als derart dominante Stellung auf Dauer verlieren wird !
Das muss ich noch mal zitieren... Wir haben schon oft über die Chinablase gesprochen... Dazu heute folgendes auf Cashkurs:
Die China-Blase
09.11.2011 14:37
Dirk Müller
Seit mindestens zwei Jahren thematisieren wir hier auf Cashkurs immer wieder die Gefahr der platzenden Chinablase. Besonders der Immobilienmarkt stellt eine der größten Immobilienblasen dar, die es jemals gegeben hat. Es gibt dafür mehrere Ursachen. Es ist ein immer wieder beobachtetes Phänomen, dass sich in schnell aufstrebenden Ländern eine Immobilienblase bildet. Das war in Japan bis in die 80er Jahre der Fall. In dieser Phase sprach man vom unendlichen Potential Japans, Japan wird zur neuen weltweiten Supermacht, der begrenzte Platz auf der japanischen Insel sorgt für immer weiter steigende Mondpreise für Immobilien, die aber völlig gerechtfertigt sind…usw…), die zu meist auf Pump und Kredit finanziert wird . Es kam wie es kommen musste, diese (Selbst-)Täuschung endete abrupt mit dem Zusammenbruch der japanischen Immobilienblase. Die japanischen Banken brachen zusammen, der Wahnsinn wurde offenkundig und der Staat verschuldete sich bis unter die Decke um nicht alles zusammenbrechen zu lassen und die Banken rauszuhauen. Japan ist nicht zur neuen Weltmacht geworden, die alles dominiert, Japan hat ganz bescheiden seine Rolle in der Welt auf den Plätzen eingenommen.
Die Asienkrise in den 90ger Jahren hatten den gleichen Ablauf. Asien, die Tigerstaaten mit ihrem unendlichen Potential werden die neue Weltmacht, eine Menge Geld floss aus Amerika nach Asien (Indonesien, Südkorea, Thailand etc… China war da noch nicht im Boot). Völlig wahnsinnige Investitionsblasen entstanden besonders auch im Immobiliensektor. Wieder auf Pump, wieder auf Kredit. Und es kam wie es immer kommt. Irgendwann hat man erkannt, dass der Kaiser keine Kleider an hat. Die Preise drehten, die Investoren zogen ihre Gelder zurück und die ganze Asienblase platzte unter lautem Karacho.
Irland: Vor wenigen Jahren noch als „Tiger Europas“ gerühmt… Immobilienblase durch zuströmende Gelder und Kreditwahnsinn. „Immobilienpreise in Irland können nur steigen, ich will auch dabei sein, gebt mir einen Backstein, ich zahle am Meisten!!“… und wenige Jahre später der Zusammenbruch der irischen Immobilienblase, Banken am Abgrund, der Staat verschuldet sich bis ans Limit um die Banken zu retten… das alte Thema…
Spanien: Siehe oben….
Sie sehen, es ist ein wohlbekanntes Phänomen. Doch eines ist in China anders, so wie vieles in China anders ist: Diesmal ist es eine Immobilienblase XXL.
Die Phantasien um 1,3 Milliarden Menschen haben noch mehr Geld angezogen als sonst und die Überschätzung der chinesischen Möglichkeiten haben zu grotesken Entwicklungen geführt, die jeden nüchternen Beobachter laut auflachen lassen müsste.
Jährlich flossen hohe Milliardenbeträge aus dem Westen (bevorzugt von amerikanischen Investoren, die das Geld nahe Null-Prozent über die FED leihen konnten) nach China. Dort wurden sie umgetauscht in Yuan, womit die chinesischen Währungsreserven weiter anwuchsen und kauften mit diesen Yuan am liebsten Immobilien. Es spielte überhaupt keine Rolle, ob diese Immobilien bewohnt oder anderweitig vermietet waren, es ging nur darum, sie in einigen Monaten wieder teurer an den nächsten "Investor" (Immobilienhütchenspieler trifft es besser) zu verkaufen. Die Preise wurden exotisch. Ein Bauer hätte im Jahr 940 während der Tang-Dynastie mit der Arbeit beginnen müssen um sich eine solche Wohnung leisten zu können. Leerstandsquoten von 60-70 Prozent waren die Folge. Das war aber egal, Hauptsache morgen kauft mir das Haus einer für 20 Prozent mehr ab. Ein übles Schneeballsystem.
Um die Weltwirtschafztskrise 2008/2009 zu bekämpfen hat die Zentralregierung dann die Banken angewiesen "großzügig" Kredite zu vergeben und nicht so sehr auf die Bonität zu achten (kommt Ihnen das bekannt vor?). Der Immobilienmarkt explodierte förmlich. Selbst die Regionalregierungen mischten groß mit und haben sich riesige Summen (man spricht von 1 Billion US$) geliehen und ganze Geisterstädte mit Parks und Opernhaus in die tiefe der chinesischen Wildnis gebaut in der Hoffnung: Wenn wir mal eine Stadt haben, werden auch Menschen kommen...Irrtum...sie kamen nicht. Jetzt oxidieren diese Prachtbauten einsam vor sich hin, stehen leer und werden dabei auch nicht besser. Die Zinslast läuft munter weiter und hier winken Abschreibungen im dreistelligen Milliardenbereich munter um die Ecke. Die Ratingagentur Fitch rechnet mit 30% faulen Krediten. Aus Angst vor der Inflation, die sie mit solchen Aktionen angekurbelt hat, ruderte die Zentralregierung mächtig zurück und hat dafür gesorgt, dass die Banken ihre Kreditvergabe deutlich zurückfahren. Aber auch das hat nicht sonderlich gut geklappt. Ein Schattenbankensystem hat diese Funktion sofort übernommen und ist inzwischen größer als der offizielle Bankenmarkt. Allerdings sind hier die Zinssätze ein klein wenig höher...bei bis zu 30%...pro Monat!!! Was sich aufbaut, wenn die Immobilienpreise einfach nur aufhören exponentiell zu wachsen...und das werden sie zwangsläufig, sie haben bereits begonnen zu fallen...können Sie sich lebhaft ausmalen. Zusammengefasst hieße das: Der fette Riese auf den Streichholzbeinen ist bereits mächtiig am Taumeln und wenn er zu Boden kracht wird das die um ihn herumsitzenden Kleinwüchsigen aus Europa und den anderen Staaten dieser Erde mächtig durcheinanderwirbeln.
Bislang hat sich dieses Thema in Fachkreisen und hier auf Cashkurs abgespielt. Die Tatsache, dass Hedgefonds bereits auf dieses Szenario wetten und jetzt auch die ARD Tagesthemen dieses Thema "spielen" sollte uns zeigen: Es geht los, der besoffene Riese wankt! Das heißt Finger weg von China und wer das Szenario spielen will, der sollte sich über langfristige Verkaufsoptionsscheine auf den HangSeng-Index Gedanken machen. (Wie sooft gesagt: Der Großteil des Vermögens sollte langfristig und nachhaltig auch in gute Ideen und Unternehmen investiert sein, diese Dinge aber mit Verkaufsstratgien abzusichern oder mit ganz kleinen Teilen des freien Vermögens ein solches Szenario zu "spielen" ist durchaus legitim und sichert die eigene Vermögenssituation ab, die ja nicht nur aus den Aktieninvestments sondern auch vom monatlichen Gehalt abhängt. Wenn also China kippt, die Weltwirtschaft in große Schieflage gerät und wieder Kurzarbeit ansteht, kann ein Put auf ein solches Szenario die eigenen Gehaltsrisiken durchaus ebenfalls absichern...)
Daher meine Frage... bezugnehmend auf dein Zitat:
Meinst du wirklich, dass es eine kluge Entscheidung ist auf den Renminbi zu setzen???
Dazu möchte ich noch erwähnen, dass alle relevanten Rohstoffe auf der Welt in USD gehandelt werden !