Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Plausch

Allgemeine Diskussionen zu Themen, die Trader interessieren, z.B. Grundlagenfragen zu Aktien, Börsen, Brokern etc.

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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon Tici » Samstag 9. Juli 2005, 18:02

Wird mal Zeit, auch diesen Thread wiederhochzuholen und ein bißchen WE-Lektüre reinzustellen. Wenn ich mir das obige Foto anschaue, dreht sich mir im Moment der Magen ein bißchen. Habe mich gestern nämlich auf einer Fete dazu überreden lassen, doch mal die "Green Power" zu probieren :prost: - die ersten 10 davon waren gut, aber dann..... :oops:


Märkte ignorieren Terror
von Jochen Steffens

Das ist erstaunlich und gut, was dort an den US-Märkten passiert, sehr gut. Die amerikanischen Indizes schlossen gestern sogar im Plus, auch der Dax hat einen großen Teil seiner Verluste wieder ausgeglichen. Ich weiß zwar nicht, was geschehen wäre, wenn der Anschlag in den USA verübt worden wäre, aber grundsätzlich kann und darf es nicht sein, dass Terrorismus einen derart starken Einfluss auf die Wirtschaft, auf die Börsen und auf das Leben der Menschen hat.

Je weniger "Wirkung" ein Anschlag erzielt, desto geringer ist das "Erfolgserlebnis" und damit die Motivation der Terroristen weitere Anschläge zu verüben. Solange jedoch die eigentlichen Ursachen des Terrorismus nicht gelöst werden, ist das eine geringe Hoffnung. Über Ursachen und mögliche Lösungen zu diskutieren, würde natürlich bei weitem den Rahmen des Investor's Daily sprengen. Deswegen konzentriere ich mich auch weiterhin auf das Thema Börse.

Ich will hier möglichst schnell zur Normalität zurückkommen und hoffe, dass auch die Medien diesen Schritt gehen, allein um jedes Erfolgsgefühl bei Tätern und Hintermännern aufzuweichen. Auch den Opfern und Angehörigen ist sicherlich nicht geholfen, wenn die Medien die Horrorbilder des Anschlags rauf und runter senden. Es besteht ein riesiger Unterschied zwischen notwendiger Berichterstattung und Aktualität und dem, was teilweise über unsere Bildschirme flackert. Machen Sie bei diesem traurigem Spektakel nicht mit und schalten Sie einfach um. Auch Sie entscheiden, wie die Medien reagieren.

An den Märkten wird nun die "Gefahr" eines Anschlags für die Kurse relativiert werden. So ironisch es klingen mag, aber der Anschlag in London wird das Sicherheitsgefühl der Anleger an den Börsen eher erhöhen, als schmälern. Denn viele Anleger haben nun erfahren, wie schnell die Börsen nach so einem Ereignis zum Alltag übergehen können. Wenn bis jetzt noch viele Anleger immer latent die Gefahr größere Anschläge im Hinterkopf hatten und teilweise aus diesem Grund Sicherheiten suchten, wird die Risikobereitschaft nun sicherlich zulegen.

Wir kennen diesen erstaunlichen "Gewöhnungseffekt" der Börsen, ob es beim Ölpreis oder im Irak-Krieg war, sobald die Börsen immer wieder mit ähnlichen Ereignissen konfrontiert werden, verliert dieses Thema den Effekt auf die Märkte. Ich will diese Eigenart der Börsen nicht werten, lediglich darstellen, wie sich Börsen verhalten.

Warum der Ölpreis wirklich eingebrochen ist

Dass der Ölpreis gestern direkt nach dem Anschlag derart heftig eingebrochen ist, wurde später wie folgt begründet: Durch die Anschläge wurde zunächst befürchtet, dass der Flugverkehr drastische Einbußen erfährt. Wenn weniger geflogen wird, dann wird wenige Öl verbraucht, ergo fällt der Ölpreis.

Naja ...

Ich bin genau wie mein Kollegen Michael Vaupel der Überzeugung, dass spekulative Gelder aus Öl und dem Dollar abgezogen wurden, um in die fallenden Märkte auf ein Reversal zu investieren. Das hat die Ölkurse ins Minus gedrückt.
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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon simplify » Sonntag 10. Juli 2005, 12:46

ich ignoriere das auch und in ein paar tagen könnt ihr mich hier das leben mit dem ganz grossen löfel genießen sehen :bang:
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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon Tici » Donnerstag 14. Juli 2005, 17:20

Hier mal wieder ein schöner Artikel zum Allgemeinwissen der Börse :lol:
Allerdings schon von gestern....


Alle zu bullish oder kippt es gerade in die Hysterie?
von Jochen Steffens

Wir haben uns im Dax nun von der 4600er Marke endlich befreien können und sind mittlerweile sogar kurz über die 4700er Marke gestiegen. Die 5000er Marke ist nun als Ziel eingeloggt. Das soll nicht heißen, dass wir diese unbedingt in einem Rutsch oder sehr schnell erreichen. Aber ich halte die Wahrscheinlichkeit nun für sehr hoch, dass wir sie irgendwann in den nächsten Monaten erreichen werden.

Meine zweite These, nämlich die, dass die Gefahr besteht, die Sommermonate könnten dieses Jahr nicht durch Schwäche, sondern durch Stärke überraschen, wird auch immer wahrscheinlicher. Aber, der August ist der schwache Monat, nicht unbedingt der Juli, hier ist also noch Vorsicht angebracht.

Etwas anderes passiert gerade: Der Dax steigt, der Bund fällt. Was geschieht hier? Der schöne Einklang zwischen den Indizes bricht in sich zusammen. Offenbar wird nun Sicherheit verkauft und Aktien gekauft, kurz: die Institutionellen schichten um – in den Dax.

Damit kommen wir zu der nun entscheidenden Frage:

Es ist gerade alles zu bullish! Wartet nun, wie fast immer in dieser Situation, eine Konsolidierung auf uns oder kippen wir in die sehr seltene Phase der Hysterie.

Dazu kurz eine Erläuterung:

Die Phase der Hysterie

Antizyklisches Handeln, also sich gegen die Massenstimmung zu positionieren, funktioniert meistens außerordentlich gut. Es gibt zwei Ausnahmen, die ziemlich teuer werden können:

Kurz vor dem Ende eines großen Abwärtstrends und kurz vor dem Ende eines Aufwärtstrends.

Es gibt jeweils einen Punkt, an dem die zu bullishe Stimmung hysterisch wird und damit bar jeder Vernunft agiert. In diesem Moment werden die letzten (Geld-)Reserven frei gemacht, um sie in den Markt zu pumpen. Das ist eine Phase, in der alle bullish sind und es trotzdem weiter steigt. 1999-2000 war ein gutes Beispiel.

Doch auch umgekehrt funktioniert das: 2002-2003 war das Gegenbeispiel, damals waren fast alle bearish, und es ging doch immer noch tiefer und tiefer. Beide Phasen waren starke Übertreibungen und hatten hysterische Züge.

In beiden Fällen hätte einfaches antizyklisches Handeln zu großen Verlusten geführt.

Deswegen müssen Sie immer diese Ausnahmen im Hinterkopf behalten. Wir sind zwar aktuell nicht in so einer Extremphase wie im Jahr 2000, aber diese Tendenzen gibt es auch in den kleineren Moves.

Anzeichen für die hysterische Phase

Es gibt ein deutlichen Hinweis auf diese hysterischen Phase: Wenn schlechte Nachrichten ignoriert werden. Diese Tendenz ist zurzeit zu finden.

Wenn die Versorger, E.ON/RWE (Thema Sicherheit), nicht mehr mit dem Markt gehen. Auch hier erkenne ich erste Anzeichen, die beiden sind heute Schlusslicht im Dax.

Zudem: Dass nun der Bund fällt und der Markt steigt, kann ein erstes (!) Anzeichen dafür sein, dass die Institutionellen nervös werden. Schließlich fängt der Dax gerade an, die Performance der Sicherheit deutlich zu übertreffen. Wie sollen die Fonds und Banken das ihren Kunden am Ende des Jahres klar machen: "Der Dax hat zwar zweistellig zugelegt, aber wir haben nur einstellige Gewinne, aber dafür waren die sicher ...!" Das wird doch jeder Kunde einsehen – klar!

Nein, hier werden immer mehr Institutionelle in den Markt gezwungen.

Das wird dazu führen, dass immer mehr Geld in den Markt drängt, was wiederum die Kurse weiter treibt und dadurch noch mehr Geld in den Markt gezwungen wird. Ein solcher Verlauf wäre insbesondere in den Sommermonaten höchst brisant, denn dann werden die Käufe auf dünne Umsätzen stoßen.

Noch ist es nicht so weit

Meistens jedoch kündigen sich solche Phasen durch mehrer Versuche an, in Hysterie zu geraten. Das bedeutet: Aktuell erleben wir aus meiner Sicht den ersten Versuch des Marktes, "hysterisch" zu werden. Ob er es schafft, ist schwierig zu sagen, das kommt auch auf die nächsten Nachrichten an. Noch besteht also die bekannte Gefahr, dass die zu bullishe Stimmung zu einer stärkeren Konsolidierung führt. Beobachten Sie die Bondmärkte, wenn die weiter fallen und die Märkte weiter steigen, wird es allerdings heiß. Ich werde Sie natürlich auf dem Laufenden halten.

Trader oft die größten Opfer der Hysterie

In der Hysterie-Phase verlieren viele Trader oft sehr viel Geld: "Nun ist es so hoch gegangen, nun kann es nicht mehr weiter steigen!", ist die bekannte Trader-Philosophie, die leider ins Verderben führt, wenn es zur Hysterie kommt.

Oft rechtfertigen die Trader dann ihre Verluste, indem Sie die anderen Markteilnehmer, die bei diesem Niveau weiter kaufen, als geistesgestört, völlig bescheuert, total bekloppt bezeichnen. Sie haben damit natürlich nicht unrecht, es ist die hysterische Phase, es ist das Ende der Vernunft. Aber warum sich dagegenstellen, nur um durch Verluste frustriert sich daraufhin auch in trotziger Motzstimmung zu üben? Der Markt hat Recht, auch wenn er wahnsinnig wird, da hilft kein Schimpfen.

Immer noch gilt: So lange der Trend aufwärts gerichtet ist, weiter Long traden, nicht short. Wie Sie wissen, sage ich das nun bereits seit fast zwei Jahren – zwei Jahre lang war das Chancen/Risiko Verhältnis auf der Long-Seite wesentlich höher als auf der Short-Seite. Selbst wenn ich jetzt einmal unrecht hätte (was durchaus immer sein kann), würde sich das im Verhältnis zu dieser langen Zeit kaum noch auswirken ...

Und denken Sie daran, in der Hysteriephase werden noch mal richtig Prozente gemacht, bevor dann alles zusammenbricht.

Am Schluss kommt der Kater

Wieder einmal wird es das Schwierigste sein, die mittelfristigen Positionen an der richtigen Stelle zu verkaufen. Wenn alles hysterisch ist, alle bullish, die Hysterie ihren Hochpunkt erreicht, muss man einen kühlen Kopf bewahren und aus dem Markt gehen, obwohl jeder einen dann für völlig verrückt erklärt. Noch ist es nicht soweit, warten wir also ab.
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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon Lasso » Donnerstag 14. Juli 2005, 19:55

:danke: Tici
ist ein schöner Artikel, in dem sich der eine oder andere wieder entdeckt hat :oops:
Auf dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben :prost: :daumen: :winke:
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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon Tici » Donnerstag 14. Juli 2005, 20:50

Lasso, so sieht es nun mal aus - ist wie bei einer Party - wenns am schönsten ist, soll man gehen :lol: :daumen:


Es ist schon wieder soweit (das hatten wir doch schon mal), grade folgenden Artikel bei BILD -t-online entdeckt


Drei-Jahres-Rekord: Aktien-Index bei 4700 Punkten
Was bringt mir der Power-Dax?

Von CLAUDIA CARL

Frage & Antwort


Warum steigt der Dax?
Wie profitiere ich
davon?
Der Dax steigt und steigt ( aktueller Kurs hier ). Zeitweise kletterte der Deutsche Aktien-Index heute auf über 4700 Punkte. Drei-Jahres-Rekord! Seit Anfang Juni 2002 lag er nicht mehr so hoch. Und das nach einem Vorjahrestief von 3618,58 Zählern im August 2004. Experten erwarten: Bis Jahresende sind 4900 Punkte und mehr drin.

Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz: „Bis zum Ende des Jahres ist ein Zuwachs zwischen vier und sechs Prozent realistisch.“

Wer komplett lesen will, hier


http://www.bild.t-online.de/BTO/geldjob/aktien/dax__profitieren/dax__profitieren,templateId=renderKomplett.html
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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon frauenpfleger » Freitag 15. Juli 2005, 01:54

Moin Moin :-)
Bin grad mal wieder Frauen pflegen und hab grad bißl
Zeit zum surfen, da die gepflegten Frauen alle schön
schlafen!!! :-)


Was ist nun von der Bild Meldung zu halten??
Wurde nichtmal gesagt, dass es ein Ausstiegs-
zeitpunkt sei, wenn die BILD über die Börsen-
kurse berichtet???
Ein paar fallende Kurse würden mir wirklich
in der Seele guttun!!

Ciao :-)
Bei jeder guten bürgerlichen französischen Familie hat man den dümmsten Sohn zur Börse geschickt. Bestimmt hat das seine Gründe!?

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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon Lasso » Freitag 15. Juli 2005, 06:44

So ähnlich könnte man es sehen - wenn die letzte Oma den Sparstrumpf rausholt, zur Bank geht und sich Aktien zulegt, wird's Zeit die Gewinne einzustreichen und in Urlaub zu fahren :lol: :lol:
Der Bild Artikel ist doch nix anderes als das anheizen der Gier um die Kurse noch mehr zu treiben. Dazu passt natürlich auch der schöne goldene Hintergrund sehr schön :lol: :lol: Und wer hat Interesse daran :? :?
Vor allem natürlich diejenigen, die schon drin sind und drauf warten, dass der letzte Dulli auch noch aufs Parkett torkelt 8)
Womit ich nicht sagen will, dass es abwärts geht - aber seid wachsam - bevor die alte Börsenweisheit wieder zutrifft: Gier frisst Hirn :wut:
Ich wünsch euch erfolgreiche Geschäfte und ein wunderschönes Wochenende :bang: :winke:
Ciao, Lasso
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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon derMarkt » Freitag 15. Juli 2005, 09:23

Hallo Leute!

Prinzipiell muss man sicher immer mit allem an der Börse rechnen. Solche Berichte können dazu dienen unsere Aufmerksamkeit
mal wieder ein wenig zu schärfen.

Ich halte die Berichterstattung aber noch nicht für übertrieben euphorisch, da wir hier erst erste Artikel zum Thema sehen. Auch glaube
ich mich zu erinnern, dass man im April genau gegenteilige Berichte in der breiteren Presse lesen konnte. Dazu kommt m.E. das allgemein
gestiegene Interesse am Thema, seit die Leute sich für Volksaktien 8) und dergleichen begeistern. Das musste dazu führen,
dass die Presse sensibler für das Thema Börse geworden ist und demzufolge auch öfter darüber berichtet.

In diesem Zusammenhang ist es wohl nicht verkehrt, die alte Börsenweisheit, wonach die breite Presse ein Kontraindikator ist,
differenzierter zu betrachten.

( Vielleicht will BILD ja auch den Nimbus des Kontraindikators ablegen und schreibt deswegen öfter... :wink: )
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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon Tici » Samstag 16. Juli 2005, 07:28

Moin :lol:

Da seh ich doch jemanden (wer das wohl ist :lol: ) seinen Kaffee schlürfen Bild

Und wo bleibt meiner????



Ein bissel zum Lesen -

Das Imperium braucht einen Feind
von unserem Korrespondenten Bill Bonner

Anmerkung in eigener Sache:

Da Herr Steffens heute verhindert ist, direkt zu den Beiträgen der amerikanischen Korrespondenten.

In London ist wieder alles beim Alten. Es ist ein schöner, sonniger Tag. Die Bombenanschläge scheinen fast vergessen.

"Machst Du Witze?" fragte mich ein Kollege "Die Dinge waren schon am nächsten Tag wieder beim Alten. Die Leute saßen in der U-Bahn und beschwerten sich darüber, dass sie so langsam war."

Im Krieg gegen den Terror scheint Großbritannien mit den Scharmützeln sehr locker umzugehen. Aber wie erwartet brach bei der imperialen Macht die Panik aus.

Amerika hat die in Großbritannien stationierten Soldaten aufgefordert, sich von London fern zu halten, weil die Stadt "zu gefährlich" sei. Aber selbst wenn es jede Woche Bombenanschläge dieser Art gäbe, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ein junger Mensch hier ums Leben kommt immer noch geringer, als in Washington.

Amerika braucht die Panik; das Imperium braucht einen Feind.

Ich habe mir Gedanken über den Unterschied zwischen Wert und Preis gemacht. Panik bewegt Preise, aber der Wert bleibt der gleiche. Die Käufer brechen in Panik aus weil sie denken, dass ihnen eine Gelegenheit entgeht. Verkäufer brechen in Panik aus, weil sie denken, dass sie auf einer Verliererposition hängen bleiben könnten. Die Preise können in hohem Maße fluktuieren. An dem einen Tag meinen die Anleger, dass die Einnahmen eines Unternehmens von einem Dollar zehn Dollar wert sind ... eine Woche später liegt der gleiche Dollar vielleicht schon bei 30 Dollar. Stellen Sie sich das einmal vor. Es gibt weder für die Käufer, noch für die Verkäufer einen guten Grund, warum sie an dem einen Tag das eine glauben und an dem anderen Tag das andere. Aber so passieren die Dinge – manchmal unglaublich absurde Dinge – und die Leute fangen an zu glauben, was sie glauben müssen damit sie ihre Rollen richtig spielen.

Amerika muss heute den großen Terrorkrieg "kaufen". Und es ist nötig, dass auch der Rest das alles "kauft". Ansonsten ist die Position als imperialer Wächter über den Frieden in der Welt und die Ordnung in Frage zu stellen. Die Amerikaner fragen sich vielleicht, warum sie für Militärbasen in Kirgisistan oder in Kasachstan bezahlen sollen. Kirgisistan und Kasachstan werden sich auch fragen, wovor man sie schützen will. Aber es gibt immer noch einige traurige Jugendliche, die bereit wären, sich in die Luft zu jagen ... und damit steigen die Aktien für den Terrorismus. Italien denkt über eine neue "Antiterror Gesetzgebung" nach ... schreibt der International Herald Tribune. Die EU greift zu neuen Maßstäben. Amerika selbst zieht die Leine der eigenen Bürger straffer – mit immer mehr Kontrollen, Verboten, Verbrechen und Strafen. Ein Mann kann keine Straße mehr hinunterspazieren oder ein Postbüro in die Luft jagen, ohne dass gleich eine ganze Armee von Polizisten hinter ihm her ist.

Viele Amerikaner haben angefangen zu glauben, was sie glauben müssen – dass der Terrorismus die größte Bedrohung darstellt, der die zivilisierte Welt je gegenüberstand, und das trotz der Tatsache, dass es dem Terrorismus nicht zu gelingen scheint, mehr als einen erwähnenswerten Anschlag im Jahr hinzukriegen, oder vielleicht zwei, mit Ergebnissen, die (in einem sehr weit gefassten Schema) keine Konsequenzen haben. Und wenn sie die Attacken ausführen, dann zerstören die Terroristen auch sich selbst; was kaum wie eine ernsthafte Möglichkeit wirkt, ein Imperium in die Knie zu zwingen. Terrorismus ist meiner Meinung nach überbewertet.

Mein Beat ist das Geld. Aber das Geld als solches interessiert mich nicht. Stattdessen bin ich von der Lücke zwischen Wert und Preis fasziniert und amüsiert – eine Lücke die mit Illusionen. Eitelkeiten, Betrug und Unsinn angefüllt ist. Ich finde diese nicht nur unterhaltsam, sondern auch profitabel. Je größer die Illusionen ... desto weiter können sich die Dinge wieder auf ein Mittelmaß zurückentwickeln.

Je weiter die Dinge aus dem Lot geraten, desto mehr Geld kann man machen, wenn sie wieder dahin zurückkehren, wo sie hingehören.

Die Bombenanschläge in London wurden von einer Gruppe junger Männer verübt – aus Yorkshire.

"Es war so seltsam. Ich habe einen der Brüder von einem von ihnen im Radio gehört. Wissen Sie, sie sind muslimisch, ihre Eltern kamen aus Pakistan. Aber sie sind hier geboren. Der Bruder sprach mit einem Akzent aus Yorkshire. Ich hätte nie erwartet, dass ein Mann aus Yorkshire die Londoner U-Bahn angreifen würde."

Zu Beginn des letzen Jahrhunderts litten Europa und Amerika unter einer ähnlichen Ausbreitung von Terrorismus. Damals nannten sich die Terroristen "Anarchisten" – es waren ungepflegte Intellektuelle, die einen tiefen Groll gegen die westliche Zivilisation und deren weniger zivilisierten Cousin Amerika hegten. Damals wie heute sind die Politiker Sturm gegen sie gelaufen. Die Zeitungen wetterten. Die Gendarmen, die Polizei und die Bobbies haben die phrasendreschenden Anarchisten eingesammelt, vor die Gerichte gebracht und in die Gefängnisse eingesperrt – wenn sie sie kriegen konnten.

Und während sie dabei waren die Welt vor Anarchisten sicher zu machen, begann der Erste Weltkrieg. Innerhalb von Stunden waren die Anarchisten vergessen.




Wünsche trotzdem ein schönes stressfreies Wochenende




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Re: Clickoptions-Forum SOFA - Der Thread zum gemütlichen Pla

Beitragvon LakiLuser » Sonntag 24. Juli 2005, 13:58

Sollte man sich merken !


Ein Bauer kaufte sich ein Pferd. Nach einem Monat wurde das Pferd krank.
Der Bauer holte einen Tierarzt. Dieser untersuchte das Tier und
meinte: "Das Pferd hat sich mit einem gefährlichen Virus infiziert. Hier die Medizin, die Sie ihm 3 Tage lang verabreichen sollen. Danach komme ich und untersuche es noch mal. Wenn das Pferd immer noch krank ist, müssen wir das Tier einschläfern.

Dieses Gespräch hat eine Sau mitgehört, die im gleichen Stall wohnte.

Nach dem ersten Tag war das Pferd immer noch krank. Die Sau kam zu ihm und
meinte: "Mein Freund, bemühe Dich, steh auf!". Am zweiten Tag das Gleiche - die Sau hat versucht, das kranke Pferd zu überzeugen: "Komm, steh auf, sonst musst du sterben!". Am dritten Tag wurde die Medizin erneut verabreicht, jedoch wieder erfolglos. Der Tierarzt meinte dann: "Wir haben keine Wahl, das Pferd muss eingeschläfert werden, sonst infizieren sich noch andere Tiere". Die Sau hat alles gehört, rannte zum Pferd und schrie: "Komm doch, steh auf, der Tierarzt ist da, jetzt oder nie!!!". Plötzlich stand das Pferd auf und lief aus dem Stall.

Der Bauer war außer sich vor Freude: "Was für ein Wunder! Das müssen wir feiern! Lass uns die Sau schlachten und heute ein Grillfest veranstalten!

Die Moral: Mische Dich nie in Sachen ein, die Dich nichts angehen!

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