GoldenSnuff hat geschrieben:Wie gesagt....juristisch kann ich das nicht einschätzen.....ich denke aber schon, dass der Auftritt von Hoeneß heute mit den Anwälten genau abgesprochen war und die damit irgendwas bezwecken wollen.....wie das ausgeht wird man sehen, aber sicher nicht mehr diese Woche !
Sein Anwalt musste Hoeneß mehrmals unterbrechen... Aber wie du schon schreibst: Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Strategie gut abgesprochen ist. Die Strategie ist ja relativ offensichtlich: Geständnis, Einsicht und Reue zeigen! Diese Faktoren wirken strafmildernd zudem Hoeneß vom ersten Verhandlungstag an geständig ist und sein Fehlverhalten eingesehen hat. Die Verteidigung wird jetzt ganz klassisch folgende Strategie weiter verfolgen: So viele strafmildernde Umstände wie möglich finden mit dem Ziel hier noch eine Bewährung rauszuholen. Das ist sehr offensichtlich erkennbar die Strategie der Anwälte.
Wegen der Strategie die weiteren 15 Mio. einzuräumen: Da die weiteren 15 Mio. bisher nicht angeklagt sind macht so ein Geständnis eigentlich keinen Sinn, weil sich das Ausmaß damit erhöht und das wirkt sich selbstverständlich auch erschwerend auf das Strafmaß aus. Deswegen hat es mich sehr gewundert! Ich glaube man verfolgt hier die Strategie jetzt wirklich alle Karten auf den Tisch zu legen ohne das Risiko einzugehen, dass die anderen 15Mio. zu eine späteren Zeitpunkt ans Licht kommen und somit ein weiteres Verfahren gedroht hätte. Angenommen Hoeneß würde für die 3,5 Mio. eine Bewährungsstrafe bekommen und ein halbes Jahr später hätte es eine neue Anklage wegen der anderen 15 Mio. gegebenen, dann wäre Hoeneß garantiert nicht mehr ohne Freiheitsstrafe aus der Nummer rausgekommen (beim 2. Verfahren).
Ich denke, dass die Verteidigung und Hoeneß selber auch dieses Risiko nicht eingehen wollten und deswegen die Entscheidung gefallen ist die anderen 15Mio. direkt am ersten Verhandlungstag einzuräumen.
Was denkst du?
Zu den Summen....die halte ich nicht für entscheidend für den Umgang mit dem Geld der Börse....für Hoeneß sind 10 Millionen so viel Geld wie für uns damals vielleicht 5000 oder 10000 Euro.....den hat der "Virus" Börse genau so infiziert wie uns damals als Schüler....nur dass er eben ganz andere Mittel zur Verfügung hatte !
Wir waren aber wie du ja selber schreibst noch Schüler und hatten viel weniger Lebenserfahrung als Hoeneß. Hoeneß hat Erfahrung auf Vorstands- und Geschäftsführungsebene. Wenn 10 Mio. für Ihn wie 5.000 oder 10.000 EUR sind dann hätte er ja locker die paar Millionen Steuern direkt nachzahlen können

Das Argument ist evtl. ein bisschen frech von mir. Ich wollte damit nur aufzeigen wie schnell man diese Argumente auseinandernehmen kann.
Ich glaube trotzdem, dass das für Hoeneß eine große Menge Geld war die er da verloren hat! Gerade bei solchen Summen halte ich das Verhalten der Schweizer Privatbank zum Teil auch für fahrlässig mit zuzuschauen wie der eigene Kunde dermaßen hohe Verluste macht. Hoeneß selber hatte es offenbar nicht mehr im Griff, aber man sollte hierbei doch erwarten können, dass seine Berater (Anwälte, Steuerberater und die Schweizer Privatbank) ihm da mal unter die Arme greifen.
Ich sehe es noch kommen: Am Ende läuft die Strategie seiner Anwälte darauf hinaus, dass Hoeneß süchtig war und somit nicht mehr zurechnungsfähig. Dem gegenüber steht aber seine Erfahrung auf Vorstands- und Geschäftsführungsebene in dem Zeitraum. Daher kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen, dass man die Strategie wählen wird ihn für den Zeitraum als unzurechnungsfähig darzustellen. Aber man weiß es nicht! Es würde mich erstaunen, wenn seine Anwälte nach dem krassen Geständnis heute nicht noch irgendein Ass im Ärmel haben um ihn da rauszuholen! Aber das ist wirklich nur eine Spekulation von mir!