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[Hithi]

Eben lief ein Bericht auf n-tv, der schon nachdenklich stimmt.
Milliarden werden für den Irak-Krieg ausgegeben und in dem verwüsteten Gebiet, das angeblich so groß wie Großbritannien ist, herrschen Anarchie und Schießereien. Es ist vielleicht in so einmel Fall nicht so günstig, wenn jeder Idiot eine Knarre tragen darf oder sie an jeder Ecke zu kaufen (jetzt zu plündern) sind.
Trotzdem sind die Bilder völlig unvorstellbar und sie erinnern eher an ein Dritte-Welt-Land als an die einzig verbliebende Supermacht. Mit tun die Menschen dort, die alles oder Angehörige verloren haben auf jeden Fall leid.

War jemand hier schon mal in New Orleans? Ich wollte immer mal rüber, habe es aber bisher noch nicht geschafft.

[LakiLuser]

Ich kenne Batton Rouge in Louisiana. New Orleans hat mich damals nicht gereizt.
Was ich aber nicht wusste war, das N.O. "the Big Easy" unterhalb des Meeresspiegels liegt / lag und nur durch "simple" Deiche die durch ein Pumpensystem unterstützt wurden, geschützt war.
Und dann die Aussage des "Heimatschutzminister" ... "wir sind davon ausgegangen das die Deiche halten.."

Und nun sieht man das ganze Kompetenzenwirrwar in den USA, Bundesstaat, Stadt, Land, Nationalgarde, Armee, Heimatschutz.. jeder macht irgendwas aber die koordination ist unter aller Würde.

Tja da werden Menschen auf den Mond geschossen aber es ist scheinbar nicht möglich den Menschen nach 4 Tagen zumindest Wasser und Essen zuzustellen.

[Hithi]

Ja es ist krass, dass das Wasser nicht von selbst ablaufen kann und deswegen einfach stehen bleibt. Bei stehendem Wasser geht ja wirklich alles kapputt, als auch die Fundamente der Häuser. Da werden Milliarden in den Anti-Terrorkrieg gesteckt und angeblich am Katastrophenschutz gespart. Klimaschutz ist egal, weil es der heimischen Wirtschaft schadet. Man muss wirklich Fragen, ob diese amerikanische Regierung die richtigen Prioritäten setzt.

[reboot]

ich vermute mal, dass jede Nation mit solch einer komplexen Katastrophe gänzlich überfordert ist. Die Details, die alles unfassbar kompliziert machen, habt ihr sicher alles schon gehört und gelesen.

Dafür - finde ich - machen sie es ziemlich gut.

By the way... interessant find ich das auf allen bildern es Schwarze sind die plündern und schimpfen. Anstatt dass sie konstruktiv (helfend und strukturierend) mit der Situation umgehen. Anstatt dass sie ihre Kraft und Intelligenz bündeln und nach Lösungen suchen, sitzen sie rum, schimpfen.

Und das hat nichts damit zu tun, dass sie angeblich unterpriveligiert sind und angeblich arm oder eine andere Hautfarbe. Sie gehen typisch nörgelnd und passiv und parasitär mit der Sache um.

Das ist stark vereinfacht, denn es gibt auch andere Beispiele, doch die Massen an Leuten beim Kongresshaus z.b. .... bin froh bin ich nicht dort, gar nicht wegen der Situation, sondern wie die Leute mit der Situation umgehen.

Und jeder hat Verantwortung für das was geschieht. Wie sie in dieser Situation reagieren haben sie ganz sich selbst zu zu schreiben.

Wenn ich an die Flutsache bei uns denke... da war und ist ein ganz anderer Level an Aktivität und Solidarität.

krasse aussage?
krasser widerspruch zum rumschimpfen auf den Amerikanern (wie in anderen Foren gelesen)

[reboot]

hier zwei links:

hier ist der aktuelle newsticker:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,372665,00.html

und hier ist das TV das direkt ins internet gespeist wird "Auch lokale Fernsehsender, etwa die Station WDSU-TV Channel 6 (NBC) speisen ihre Liveprogramme ins Netz."

http://mfile.akamai.com/12912/live/reflector:38843.asx

übersicht webcams
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkult ... 79,00.html

[Hithi]

Ich denke du kannst davon ausgehen, dass die Leute, die es sich leisten konnten weit weit weg gefahren sind um von dem Wirbelsturm nichts mitzubekommen. Gesetzt der Fall im Süden der USA gibt es unterpriveligierte arme Schwarze, dann könnte das vielleicht ein Grund dafür sein, dass sie nun hauptsächlich dort in der Scheiße sitzen.
Und der Vergleich mit dem Hochwasser hier hinkt ja wohl auch. Das Katastrophengebiet ist amgeblich so groß wie Großbritanniern, da war das Hochwasser hier eine Badewanne dagegen.
Ich glaube dass jedes Land mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes Probleme hätte und natürlich dauert es bis die Katrastrophenhilfe anläuft. Trotzdem darf man fragen was verbesserungswürdig ist.

[c.engineer]

hithi,
ich stimme dir absolut zu.

es stimmt mich allerdings nachdenklich, dass es in einem land, in dem reporter berufsmässig den ganzen tag unterwegs sind um irgendwelche ereignisse oder verbrechen so live wie möglich zu kommentieren, nach dem ersten tag des hurrikans es im grunde als gar nicht so dramatisch angesehen wurde.

es scheint so zu sein, dass der gesamte umfang der katastrophe erst jetzt bekannt wird.

für bedenklich halte ich auch den "typischen" schiessbefehl gegen plünderer.

wenn jemand über 3 tage lang kein sauberes trinkwasser und nahrung mehr zur verfügung hat und versucht, es für sich oder seine familie auf diesem wege zu beschaffen weil anderweitig keine hilfe kommt, dann habe ich vollstes verständnis dafür.

[Hithi]

Ich habe kein Verständnis für jemanden, der Fernseher oder Computer plündert. Aber Nahrungsmittel, Wasser, Hygieneartikek, evtl. Geschirr, Besteck würde ich auch plündern wenn ich nur noch die Kleider habe, die ich am Leib trage und sehe, dass meine Regierung nicht in der Lage ist zu helfen und ausländische Hilfe sogar ablehnt.
Man kann keinem erklären, dass das Eigentum des Supermarktes, in dem die Lebensmittel vor sich hin gammeln mehr wert ist als das Leben desjenigen, der Wassser und was Nahrung braucht.

[Ibykus]

normalerweise müßten alle Verbrauchsgüter an Ort und Stelle behördlich beschlagnahmt werden - wer plündert wird ERSCHOSSEN

[reboot]

da geb ich dir recht hithi und den anderen, vollständig sogar: die lebensmittel vergammeln sowieso und sind verloren.

Das die genommen werden ist in solch einer situation das recht jedes bürgers.

doch bei einigen bildern und interviews hatte ich ziemlich den eindruck, sie haben mit der leeren stadt gerechnet um ihre plünderungen zu machen.

Auch hatte viele ihre häuser nicht verlassen eben genau wegen den einbrechern.
Eine fatale situation der gier und des misstrauens die sich blockierte und blockiert (also jetzt nicht mehr da sie stadt ja ziemlich verloren ist).

das andere Thema (aktivität versus passivität bzw. verhalten in solch einer situation) können wir auch gern wieder fallen lassen, ist vielleicht nicht von weiteren interesse....

und doch möchte ich dazu etwas anmerken bzw. präzisieren: es geht genau um die situation wo die leute sich in den Müll reinsetzen und weiteren produzieren, schimpfen, genug kraft haben um andere zu bedrohen und auszurauben, doch keiner nimmt einen besen in die hand und tut mal den müll der strasse ( in der 1000 leute sitzen beim kongresshaus) in eine ecke fegen.

aber wenn die kamera kommt dann die grosse klappe aufreisen "we need help", aber nicht mal die minimalste Würde organisieren obwohl es deutlich ist dass es noch stunden oder tage dauern wird - das ist der punkt der mir augefallen ist.

und sie winken in ihren häusern um hilfe, anstatt wie andere (mit grosser improvisation) sich aus dem kessel rauszuhelfen...
... nun denn, hoffen wir mal das sie alle gesund wieder auf trockenes land und in sicherheit gelangen.