Tägliche Analyse Montag

Allgemeine Diskussionen zu Themen, die Trader interessieren, z.B. Grundlagenfragen zu Aktien, Börsen, Brokern etc.

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Tägliche Analyse Montag

Beitragvon Eraz » Montag 7. November 2005, 11:01

Singulus
Q3-Zahlen / Übernahme STEAG HamaTech
Zwar blieb der Umsatz von Singulus im dritten Quartal mit 73,5 Mill. Euro erwartungsgemäß unter dem Vorjahresvergleichswert (139,5 Mill. Euro) und auch das operative Ergebnis reicht mit 4,5 Mill. Euro nicht annährend an das vergleichbare Vorjahresquartal (31,9 Mill. Euro) heran. Jedoch verzeichnete das Unternehmen im Vergleich zu den beiden ersten Quartalen dieses Jahres einen klaren Aufwärtstrend. Auch der Auftragseingang zeigt eine erfreuliche Tendenz. Singulus sieht dementsprechend die Talsohle in seiner Geschäftsentwicklung durchschritten und erwartet für 2006 wieder deutliche Wachstumspotentiale. Doch die Q3-Zahlen und der Ausblick dürften heute nicht so sehr im Mittelpunkt stehen. Vielmehr überrascht Singulus mit dem Kauf eines Aktienpaketes an dem Wettbewerber STEAG HamaTech in Höhe von 66,28% (Verkäufer ist die SES-Beteiligungs GmbH). Der Kaufpreis wird in bar bezahlt und beträgt rund 10,1 Mill. Euro (Singulus hat derzeit eine Nettoliquidität von 53 Mill. Euro) oder ca. 0,51 Euro je Aktie. Dieser Wert liegt noch unter dem anteiligen Eigenkapital von STEAG! Darüber hinaus soll ein freiwilliges Übernahmeangebot an alle übrigen Aktionäre zum Preis von 2,40 Euro pro STEAG-Aktie ab Anfang Dezember erfolgen. Dies ist ein Aufschlag von 14% auf dem Schlusskurs vom 4. November. U.E. ergänzen sich die beiden Unternehmend sowohl in ihren Geschäftsfeldern (beide vereint haben die Technologieführerschaft in sämtlichen Formaten inne) als auch in ihren regionalen Schwerpunkten sehr gut. Singulus verfügt bereits über Integrationserfahrung und zahlt einen noch vertretbaren Preis. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass STEAG noch jüngst über anhaltende Probleme in seinem operativen Geschäft berichtet hat. Insofern liegt eine Menge Arbeit vor Singulus. Wir werden im Laufe des Tages weitere Details prüfen und stellen unser Votum b.a.w. auf dem Prüfstand.

Veolia Environnement
9M: Das Geschäft brummt
Der Umsatz kletterte um 11%. Gleichzeitig wurde erstmals auch das EBIT bekannt gegeben. So kletterte das operative Ergebnis um 17% auf 1,3 Mrd. Euro und konnte die Erwartungen übertreffen. Begründet wurde die Steigerung mit verlängerten Vertragslaufzeiten und einer verbesserten Effizienz. Der Ausblick wurde bestätigt.

E.ON
E.ON legt Gaspreiskalkulation offen
Vor dem Hintergrund des Prozesses in Hamburg (siehe MMN 16.09.2005) hat E.ON angekündigt, allen Haushaltskunden spätestens ab dem Jahr 2006 die Gasrechnung aufzuschlüsseln und somit die intransparente Gaspreiskalkulation offen zu legen. Die Kostenblöcke sollen nach Beschaffung, Durchleitung und Vertrieb (inkl. Renditen) aufgedrösselt werden. Hintergrund dieses weitreichenden Schrittes ist nicht nur die drohende Zwangsoffenlegung per Gericht, sondern auch die Verbesserung des Images. Des weiteren soll E.ON nach unbestätigten Meldungen zufolge an Scottish Power herangetreten sein bzgl. einer möglichen Übernahme (siehe MMN 6.9.2005).

adidas
Kapitalerhöhung erfolgreich platziert
Adidas hat die angekündigte Kapitalerhöhung sehr zügig und erfolgreich platziert. Danach konnte der Sportartikelhersteller in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren bei institutionellen Investoren einen Betrag von rund 648 Mio. Euro einsammeln. Die Transaktion war überzeichnet.

Metro
Eckdaten für Praktiker-Börsengang
Metro hat für den angekündigten Börsengang ihrer Tochter Praktiker die Eckdaten bekannt gegeben: es sollen 22 Mio. zzgl. Greenshoe von 4,5 Mio. Aktien aus dem Metro-Bestand (von insgesamt 50 Mio. Stück) zu einem Kurs von 16 bis 19 Euro verkauft werden. Dazu kommen weitere 8 Mio. Aktien im Rahmen der geplanten Kapitalerhöhung. Danach könnte der Konzern zwischen 424 Mio. bis 504 Mio. Euro erlösen. Zeichnungen sind voraussichtlich bis zum 17.11. möglich, Börsenstart ist für den 18.11. angedacht. Metro darf innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Börsengang keine weiteren Aktien verkaufen. Auf den ersten Blick halten wir den Preis für sehr ambitioniert, da u.a. die Immobilien von Praktiker von Metro separat verkauft werden sollen. Zur endgültigen Bewertung warten wir die Details aus der Pressekonferenz (Beginn: 10 Uhr) ab.

KPN Telecom
Q3-Zahlen OK
KPN hat vergleichsweise solide Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Der Umsatz ging nur noch leicht zurück, das EBITDA fiel um knapp 5% und lag damit im Rahmen der Konsensuserwartungen. Dank niedrigerer Sachinvestitionen konnte der freie Cash Flow deutlich positiv überraschen. Im niederländischen Mobilfunk gibt es erste Anzeichen für eine Entspannung, nachdem durch die Telfort-Übernahme ein Wettbewerber weggefallen ist. Dennoch bleibt die operative Situation alles andere als rosig. Das aktuelle Kursniveau ist u.E. daher nur durch Übernahmespekulationen zu rechtfertigen, die sich kurzfristig aber wohl kaum materialisieren werden.

Münchener Rück
Q3: Außergewöhnliches Quartal mit Ergebnisüberraschung
Eine Reihe von Naturkatastrophen (Wirbelstürme, Überschwemmungen) hat das Schadenaufkommen bei der MüRück in erheblichen Ausmaß beeinflusst. Die Schaden-Kostenquote im Rück-Geschäft ist trotz gutem Risikomanagement auf außergewöhnlich hohe 124,6% (Vj. 105,8%) gestiegen. Durch Sondererlöse bei den Kapitalanlagen (u.a. Allianz-Beteiligung) konnte aber ein über den Erwartungen liegendes Ergebnis präsentiert werden. Im Hinblick auf das Renditeziel von 12% ROE gibt sich das Management auch angesichts der erwarteten Buchgewinne aus dem UniCredit-HVB-Deal weiter zuversichtlich. Die erhoffte Konkretisierung zur Dividende ist aber ausgeblieben. Vage blieb das Management bisher auch im Hinblick auf höhere Preise (im Gegensatz zur Swiss Re) im Rückversicherungsgeschäft. Im Sektor favorisieren wir derzeit andere Titel und bestätigen daher unsere Empfehlung.

RWE / RWEG_p.DE
RWE will die Wassersparte abstoßen
Nachdem RWE vor fünf Jahren durch den Kauf von Thames Water und American Water Works zu einem der größten Wasserversorger weltweit aufgestiegen war, sollen beide Bereiche nun getrennt voneinander bis Ende 2007 verkauft oder an die Börse gebracht werden (siehe MMN 25.10.2005). Als Begründung werden fehlende Synergien, eine unzureichende Rendite im Vergleich zu den anderen Konzernaktivitäten sowie die zukünftige Konzentration auf das Kerngeschäft angeführt. Der Veräußerungserlös soll zur weiteren Reduzierung der Verschuldung dienen, den Aktionären zu gute kommen (Ausschüttungsquote 2006/2007: 70% bis 80% des "nachhaltigen Nettogewinnes"!, ca. 6% Dividendenrendite) sowie in begrenztem Umfang der Expansion im Stromsektor dienen. Wir begrüßen den Vorschlag, da die Gesamtrendite des Konzerns gesteigert wird und die finanzielle Konsolidierung weiter vorangetrieben wird. Die sinkende Diversifikation ist jedoch ein klarer Minuspunkt. Ob unterm Strich ein Buchgewinn übrig bleibt, ist zur Zeit noch fraglich.

Repsol
YPFQ3: Über den Erwartungen
Repsol steigerte den operativen Gewinn ggü. dem Vorjahr um 29% und den Nettogewinn um 22% und konnte somit die niedrigen Erwartungen übertreffen. Die Treiber des Ergebnisses waren höhere Gasverkaufspreise in den USA und um 51% gekletterte Raffineriemargen. Wichtig für die weitere fundamentale Bewertung der Aktie sind die Wahlen in Bolivien im Dezember.

Honeywell
Aktienrückkaufsprogramm
Bei Honeywell gibt es das größte Aktienrückkaufsprogramm seit 1999. Das genehmigte Volumen beträgt 3 Mrd USD, etwa 10% der Marktkapitalisierung.
RyanairWenig spektakulär
Ryanair hat im wichtigen Sommerquartal die Erwartungen getroffen, der Nettogewinn fällt sogar aufgrund einer verbesserten Kostenbasis etwas besser aus. Der Konzern hat 173 Mio Euro nach 148 Mio Euro im Vorjahresquartal verdient. Die Durchschnittserlöse haben sich noch einmal leicht um 3% erhöht. Die Prognose für den kommenden Winter bis zum Ende des Geschäftsjahres im März bleibt unverändert vorsichtig. Dieses Prognoseverhalten ist aber zuletzt für Ryanair typisch geworden, einige Marktteilnehmer hatten wohl eine aggressivere Vorschau erwartet. Die Gewinnmitnahmen heute schrecken uns nicht.

Oracle
Oracle verliert innerhalb kurzer Zeit seinen zweiten CFO
Nach nur gut vier Monaten verläßt CFO Greg Maffei Oracle. Er hatte erst im Juni diesen Jahres die Nachfolge von Harry You angetreten, der im März nach nur acht Monaten als CFO bei Oracle zur Beratungsfirma BearingPoint gewechselt war und dort die Leitung übernahm. Greg Maffei wiederum kam von Microsoft. Der Meldung zufolge hat Maffeis Entscheidung rein persönliche Hintergründe. So soll er nach eigener Aussage offenbar ein Angebot erhalten haben, dass er nicht ablehnen konnte. Anderen Angaben zufolge soll er das Unternehmen verlassen, weil er erkannt habe, dass seine Chancen Nachfolger von Oracle-Chef Lawrence "Larry" Ellison zu werden, sehr gering seien. Mitte November wird er bei Oracle nun ausscheiden, seine Aufgaben wird Safra Catz, die schon seit langen Jahren als Co-President unter Ellison arbeitet, übernehmen.Diese erneute Vakanz für den CFO-Posten ist für Oracle zwar nicht positiv, insgesamt aber steht mit Safra Catz eine interne Lösung zur Verfügung, die u.E. die Wechselwirkung in Grenzen halten dürfte. Sie ist bereits seit 1999 für den Konzern tätig und gehört seit 2001 dem Management rund um Larry Ellison an.
Eraz
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