DaimlerChrysler
Q3-Zahlen: Endlich wieder aufwärts
DaimlerChrysler konnte im dritten Quartal seinen Absatz um 9% steigern. Der Umsatz legte ebenfalls um 9% zu und beziffert sich auf 38,2 Mrd. Euro. Beim operativen Ergebnis konnten 1,838 (+38%) Mrd. Euro erwirtschaftet werden. Damit wurde die Markterwartung (1,56 Mrd. Euro) klar übertroffen. Seinen bisherigen Gesamtjahresausblick (operativer Gewinn leicht über Vorjahresniveau) behält der Konzern bei. Zwar hat der Autobauer immer noch mit vielen Einmaleffekten zu kämpfen. Jedoch ist es erfreulich, dass endlich alle automobilen Geschäftsfelder mit operativen Ergebnisverbesserungen zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben. Der Konzern will heute weitere Details veröffentlichen. Unsere Meinung steht aber bereits fest: Insgesamt eine sehr erfreuliche Meldung, wir sehen unsere Empfehlung bestätigt.
Fraport
Bund verkauft seine Anteile
Der Bund trennt sich von seinen Anteilen an Fraport. In einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren werden 10,6 Mill. Aktien an institutionelle Kunden veräußert. Gleichzeitig wird eine Call-Option über sechs Mill. Aktien und eine Umtauschanleihe in entsprechender Höhe begeben. Somit erhöht sich der Streubesitz der Fraport-Aktie von 41,3% auf 47,9%. Der o.g. Vorgang kommt wenig überraschend. Der Fraport-Vorstand befürwortet zudem seit längerem einen Verkauf der Bundesanteile und auch die Marktteilnehmer dürften diesen Schritt insgesamt begrüßen. Zwar lässt sich eine kurzfristige Kursbelastung nicht ausschließen, jedoch erhöht sich durch den gestiegenen Streubesitz die Attraktivität des Titels.
Northrop Grumman
Q3-Zahlen leicht über der Markterwartung
Nothrop Grumman hat im dritten Quartal im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum einen nahezu unveränderten Umsatz in Höhe von 7,4 Mrd. USD erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Sondereinflüssen lag bei 288 (Vj.: 291) Mill. USD oder 0,80 USD Gewinn je Aktie und übertraf damit die Markterwartung (0,70 USD Gewinn je Aktie). Nachdem der Konzern aufgrund der Schäden durch den Wirbelsturm Katrina (s. MMN vom 11.10.05) seinen Gesamtjahresausblick für 2005 reduziert hat, hob der US-Rüstungskonzern gestern seine Schätzungen wieder leicht an. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt, mit dem die Firma innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate eigene Anteile im Wert von bis zu 1,5 Mrd. USD erwerben will. Dies würde derzeit ca. 8% aller sich im Umlauf befindlichen Aktien entsprechen. Wir sehen unverändert Aufholpotenzial für die Aktie und behalten unsere Empfehlung bei.
Deutsche Postbank / BHW / Deutsche Post
Deutsche Postbank übernimmt die Mehrheit an der BHW Holding
Die Deutsche Postbank hat gestern einen Kaufvertrag über die von der Gewerkschaftsholding BGAG und dem Deutschen Beamtenwirtschaftsbund gehaltenen Aktien an der BHW Holding (zusammen 76,4%) unterzeichnet. Dieser Kauf steht unter dem Vorbehalt, dass zuvor die Hypothekenbanktochter AHBR verkauft bzw. abgetrennt wird und somit die BHW-Holding von allen Risiken und Garantien bezüglich dieser Tochter befreit ist. Daneben sind diverse aufsichtsrechtliche Genehmigungen erforderlich. Nach Vollzug dieses Kaufs kontrolliert die Deutsche Postbank zukünftig über 90% der Stimmrechte an der BHW. Daher hat die Bank bereits ein Kaufangebot an die verbleibenden freien Aktionäre "zu einem realistischen Preis entsprechend den gesetzlichen Vorgaben¿ angekündigt. Insgesamt rechnet die Postbank mit einem kumulierten Kaufpreis für 100% der Anteile von 1,79 Mrd. EUR und damit - wie von uns schon seit längerem erwartet - deutlich weniger als der aktuellen Marktkapitalisierung der BHW-Holding. Hierdurch vergrößert die Postbank ihre führende Stellung im deutschen Retailmarkt. Auf der Produktseite ergänzen sich beide Finanzinstitute gut und durch das starke Kreditgeschäft der BHW wird der Einlagenüberhang der Postbank reduziert. Der Kaufpreis ist günstiger als zuletzt vom Markt erwartet. Allerdings ist der erwartete Ergebnisbeitrag der BHW in den ersten Jahren niedriger als erwartet und steht vergleichsweise hohen Integrationskosten gegenüber. Daher bleiben wir derzeit bei unserer zurückhaltenden Empfehlung für die Postbank, auch wenn wir diesen Schritt mittel- bis langfristig sehr begrüßen.Wir bestätigen unsere Verkaufsempfehlung für die BHW-Aktien. Einerseits wird die Beteiligung an der Hypothekentochter vollständig abgeschrieben (über 200 Mio. EUR). Daher kann nur durch die Auflösung von Reserven noch ein ausgeglichenes Ergebnis in diesem Jahr ausgewiesen werden. Andererseits ist die Höhe und der Zeitpunkt des Angebots an die freien Aktionäre noch unsicher. Wir rechnen jedoch nicht mit einem höheren Angebot als dem aktuellen Aktienkurs.
ProSiebenSAT.1
Q3Zahlen etwas schwächer als erwartet
Die vor der Übernahme durch Axel Springer stehende ProSiebenSat.1 Media AG hat Q3-Zahlen leicht unter unseren Erwartungen berichtet. Zwar stieg der Umsatz akquisitionsbedingt um rund 15%. Dennoch fiel das operative Ergebnis marginal schlechter als erwartet aus. Der Ausblick für das Gesamtjahr bleibt prinzipiell unverändert. Entscheidend für die kurzfristige Kursentwicklung ist die Übernahme durch Axel Springer. Hier rechnen wir nicht mit einer Erhöhung der freiwilligen Übernahmeofferte (14,11 Euro), so dass in die Kursentwicklung wohl erst wieder im Vorfeld des Verschmelzungsprozesses (wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres) Musik kommen wird.
Bell South
Durchwachsene Q3-Zahlen
BellSouth hat unsere Erwartungen im dritten Quartal weitgehend erfüllt. Während Umsatz (bereinigt um Hurrikan-bedingte Verschiebungen) und Ergebnis in line ausfielen, gab es bei den operativen Kennzahlen Licht und Schatten. Positiv fällt hier das starke Kundenwachstum im DSL-Bereich auf, was für das anstehende Weihnachtsquartal und den dann wieder intensivierten Kampf mit den US-Kabelbetreibern positiv stimmt. Schwächer als erwartet präsentierte sich dagegen das traditionelle Festnetzgeschäft. Hier verlor das Unternehmen erstmals seit vier Quartalen wieder an Momentum. Auch die operativen Kostensenkungen kamen schleppender als erwartet voran. Alles in allem reicht der Quartalsbericht daher nicht für eine Hochstufung unseres Votums aus, auch wenn uns der Aktienkurs absolut angesichts einer soliden Dividendenrendite und eines neu aufgelegten 2 Mrd USD teuren Aktienrückkaufprogramms gut abgesichert erscheint.
McDonald's
Details zum Börsengang der Tochter Chipotle Grill
Wie erwartet hat McDonald's den Börsengang der 92%igen Tochter Chipotle Mexican Grill bei der Wertpapieraufsicht SEC angemeldet. Das Volumen des Börsengangs wird bei 100 Mio USD liegen und zur Rückzahlung von Krediten genutzt, die McDonald's der Tochter gegeben hat. Wir sehen das IPO von Chipotle als Bestätigung dafür, dass McDonald's sich auf das eigentliche Kerngeschäft konzentrieren will und dort, wo es Sinn macht, aktionärsfreundliche Transaktion in Erwägung zieht.
Adobe Systems
Positives MidQuarter-Update
Beim traditionellen MidQuarter-Update hat Adobe die eigenen Prognosen leicht nach oben angepasst. Angesichts guter Verkaufszahlen ist das Unternehmen zuversichtlich das obere Ende der bisher avisierten Umsatz- und Ergebnisspannen zu erreichen. Wir sehen uns dadurch in unserer positiven Sichtweise bestätigt und erwarten, dass Adobe auch in den kommenden Quartalen solide Absatzzahlen berichten wird. Hinzu kommen mögliche Kostensynergien aus der Übernahme von Macromedia, die in den kommenden Monaten abgeschlossen werden dürfte.
Amazon
Schwache Q3-Zahlen, schwacher Q4-Ausblick - Tausch in EBay empfohlen
Amazon hat enttäuschende Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und mit einem vergleichsweise schwachen Ausblick für das Weihnachtsquartal aufgewartet. Obwohl der Umsatz in Q3 leicht über den Erwartungen lag, fiel der operative Gewinn aufgrund steigender Kosten für Porto und Verpackung sowie höheren Ausgaben für Technologie und Content rund 10% schwächer als erwartet aus. Die operative Marge lag auf dem niedrigsten Niveau seit September 2002 und stellt den operativen Hebel, den Amazon im eigenen Geschäft sieht, zunehmend in Frage. Konsequenterweise hat das Unternehmen den Gesamtjahresausblick abgesenkt. Wir sehen kurzfristig keine Besserung der operativen Ertragsentwicklung und erwarten, dass die Margen auch im ersten Halbjahr 2006 unter Druck bleiben. Dementsprechend empfehlen wir investierten Anlegern trotz der herben Kursreaktion nachbörslich (-8%) einen Tausch in die besser positionierte eBay vorzunehmen.
Sharp
Preisdruck bei LCD-TVs dämpft Erträge bei Sharp
Sharp berichtete für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2005/06 einen um 6,2% gestiegenen Umsatz auf 1,34 Billionen Yen. Trotz des ansehnlichen Umsatzzuwachses fielen der Nettogewinn und der operative Gewinn infolge eines verschärften Preiskampfes im Bereich der TV-Flüssigkristallbildschirme um 7,2% bzw. 3,2% ggü. dem Vorjahr. So sanken die Preise für die Aquos-Reihe im Berichtszeitraum um rd. 20%. Ungeachtet des weiterhin schwierigen Preisumfeldes bestätigte Sharp seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2005/06. Das Unternehmen gehört mit seinen Top-Produkten unverändert zu unseren Sektorfavoriten, auch wenn der intensive Preiswettbewerb im Bereich der TV-Flüssigkristallbildschirme in den kommenden Wochen das Kurspotenzial nach oben zunächst noch begrenzen sollte.
DuPont
Q3 über den reduzierten Erwartungen, Q4 schwächer, Aktienrückkaufprogramm positiv
DuPont hat in Q3 die im Vorfeld reduzierten Erwartungen mit einem Gewinn je Aktie von 33 Cent um 4 Cent schlagen können. Unterm Strich kam es jedoch wegen "KatRita" bzw. der Repatriierung von Auslandsgewinnen (vgl. dazu: MMN vom 14.10.) zu einem Verlust von 9 Cent. Damit haben sich die Befürchtungen wegen der hohen ölbasierten Rohstoffkosten nicht bewahrheitet. Vielmehr gelang es DuPont dank der guten Preissetzungsmacht (Verkaufspreise: +4%) die negativen Effekte mehr als zu kompensieren. Weitere Produktneueinführungen haben das 7. Quartal in Folge zu einer Margenausweitung geführt, was wir als starken Beleg dafür werten, dass die eingeschlagene strategische Marschrichtung ungeachtet der negativen, externen Faktoren (hohe Öl- & Gaspreise) greift. Zudem gab DuPont das von uns angesichts der hohen Cash Bestände sowie starken Cash-Generierung lang ersehnte Aktienrückkaufprogramm sowie neue Kosteneinsparungsinitiativen bekannt. Insgesamt werden 12,7% der ausstehenden Anteilsscheine im Gegenwert von rund 5 Mrd. $ zurückgekauft, was die Rating-Agenturen (Fitch, S&P) jedoch sofort zu einer Bonitätsherabstufung veranlasste. Da die finanzielle Verfassung des Konzerns in unseren Augen jedoch solide bleibt, werten wir den Rückkauf uneingeschränkt positiv. Weiterer Wermutstropfen bei dem ansonsten soliden Ergebnis ist die Ergebniswarnung für Q4: Demnach soll der Gewinn im Schlussquartal infolge der direkten und indirekten (höhere Materialaufwendungen aufgrund knapper Marktbedingungen bei den Ausgangsstoffen) Kosten durch den Hurrikane nur in einer Spanne von 20 bis 25 Cent liegen. Der Konsensus erwartete zuvor 37 Cent. Wir bleiben angesichts der niedrigen Bewertung sowie überdurchschnittlichen Dividendenrendite bei Kaufen.
Johnson & Johnson / Bayer
Kooperation mit Bayer bei Faktor Xa
Bayer gab heute bekannt, dass eine Vertriebs- und Entwicklungskooperation mit Johnson & Johnson für das Thrombosemittel Xa Inhibitor vereinbart wurde. Die Amerikaner werden sich an der Entwicklung (Know-How/Kostenbeteiligung) beteiligen und nach Zulassung den US-Vertrieb übernehmen. Damit erhält der Leverkusener Konzern eine Einmalzahlung in Höhe von 290 Mio. USD sowie weitere Zahlungen nach Erreichen von Zwischenzielen bei der Entwicklung. Dies ist u.E. eher wenig, allerdings dürfte die geringe Summe mit den hohen Entwicklungskosten verrechnet sein. Nach dem Marktstart des Medikaments (geplant 2008) erhält Bayer umsatzabhängige Royalties bis zu 30% (branchenüblich). Wir rechnen mit Spitzenumsätze von über 1 Mrd. USD ab 2010. Allerdings bestehen aufgrund des schwierigen Entwicklungsfeldes immer noch Risiken bei der weiteren Forschung (s. Exanta/Astra; kein FDA-Votum; Prasugrel von Lilly verschoben). Für beide Seiten ist die Kooperation eine Win-Win-Situation: J&J stärkt so weiter seine eher durchwachsene Pharmapipeline und für Bayer ist dies ein gutes Zeichen, dass die Entwicklung des Wirkstoffes wie geplant verläuft. Allerdings ist bei dem deutschen Konzern eine solche Lösung aufgrund des schwachen US-Vertriebs auch zwingend notwendig gewesen und entsprechend erwartet worden.
Saint-Gobain
9 Monatsumsätze: Über den Erwartungen, Energiepreise belasten Ausblick
Saint-Gobain konnte mit einem Umsatz von 25,7 Mrd. EUR (+6,9% bzw. +1,9% auf vergleichbarer Basis) die Erwartungen der Marktteilnehmer zwar leicht schlagen, musste aber im Gegenzug das Gewinnziel für 2005 infolge der hohen Energiekosten leicht nach unten korrigieren. So ist der Preisüberwälzungsspielraum (Preise: +1,7%) angesichts der überschaubaren Entwicklung bei den Volumina (magere +0,2%) einfach zu gering, um angesichts der rasant gestiegenen Energiekosten (aber auch Transportkosten) die bisher geplante Margenausweitung zu erreichen. Immerhin hat sich hinsichtlich der anhängigen Asbestproblematik keine negative Entwicklung bei den Kosten eingestellt. Die Zahl der neuen Klagen sank zudem drastisch, was dieses Thema immer weiter in den Hintergrund drängt. Die Gewinnkorrektur (der operative Gewinn soll auf vergleichbarer Basis nicht mehr wie bisher avisiert um 6% sondern nunmehr weniger als 4,9% steigen) dürfte zu einer Korrektur der Konsensusschätzungen für 2005 und 2006 von rund 4% führen, was insgesamt aber kein Drama ist und u.E. nur kurz auf dem Sentiment lasten wird: Langsam müsste jeder erkannt haben, dass gerade die gestiegenen Gaspreise für ein energieintensives Unternehmen zu den mittelfristig nur schwer kalkulierbaren Faktoren zählen. Trotz der Ergebniskorrekturen bleibt die Aktie bewertungsmäßig günstig. Nächster positiver Auslöser für höhere Kurse könnte die Entscheidung (Erfolg oder Aktienrückkauf? Beides positiv für die Franzosen) in der Übernahmeschlacht um BPB bringen.
KarstadtQuelle
Wertheim-Prozess endgültig verloren
Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes hat der Essener-Konzern keinen Anspruch auf eine Reihe von Grundstücken der früheren jüdischen Wertheim-Kaufhaus-Dynastie (Obwohl gem. Urteil Karstadt Quelle als Rechtsnachfolger der Wertheim-Kaufhäuser gilt). Aufgrund des letztinstanzlichen Musterprozesses ist u.E. dieser wegweisend für weitere, noch offene Verfahren. Der Gesamtwert der möglichen Schadensersatzforderung könnte sich somit zwischen 300 und 500 Mio. Euro bewegen. Noch ist allerdings unklar, gegen wen die Schadensersatzforderungen durchgesetzt werden können (Teile der Grundstücke wurden im Jahr 2000 weiterverkauft) und wann Zahlungen erforderlich sind (noch kein Prozess Schadensersatzansprüche angesetzt). Der Vorgang bleibt juristisch komplex, allerdings erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Karstadt mittelfristig Zahlungen vornehmen muss (Rückstellungen lediglich bei 24 Mio. Euro).
Abbott Labs
Einigung im Prozess mit Cambridge Antibody
Im Rechtsstreit von Abbott mit dem Entwickler Cambridge Antibody über eine entsprechende Lizenzrechtszahlung bei dem Top-Blockbuster Humira (Rheumatische Arthritis) gab es heute eine positive, außergerichtliche Einigung. Danach wird das amerikanische Unternehmen den Briten über 300 Mio. USD einmalig zahlen, dafür jedoch die künftig abzuführenden Lizenzgebühren deutlich kürzen. Insgesamt bleibt Humira das wachstumsstärkste Medikament für Abbott. Somit sollte sich das Sentiment für den Titel weiter aufhellen.
Air Liquide
Q3: Umsatz einen Tick über den Erwartungen
Air Liquide demonstrierte mit den Umsatzzahlen für das 3. Quartal trotz des schwierigen Umfeldes in Europa seine Wachstumsstärke: Mit einem zugrundeliegenden Plus von 5,4% konnte die Markterwartung leicht übertroffen werden. Dabei zeigte insbesondere die kleine Sparte "Ingenieurwesen & Andere" das höchste Momentum. Aber auch die Gas & Service Sparte (+4,7%) legte eine zufriedenstellende Entwicklung an den Tag, wenngleich sich das Wachstum hier erwartungsgemäß von noch +5,1% in Q1 bzw. +6% in Q2 etwas verlangsamt hat. Der Ausblick wurde mit einem Zuwachs beim Nettogewinn von mindestens 10% bestätigt. Zusammenfassend werten wir das Ergebnis als unspektakulär. Wir sehen deshalb weiteren Bewertungsspielraum für die Aktie.
International Paper
Q3: Über den reduzierten Erwartungen, Gewinnqualität aber niedrig
International Paper hat in Q3 mit einem um Sondereffekte (Verkauf der neuseeländischen Beteiligung, Lösung eines auf die Jahre 1997 bis 2000 zurückgehenden Steuerstreits) bereinigten Gewinn von 33 Cent die Erwartungen der Marktteilnehmer klar übertroffen. Allerdings wurde gleichzeitig für Q4 infolge der weiterhin hohen Rohstoff- (v.a. Gas) und Transportkosten ein düsteres Bild gemalt. Allein diese Kostenfaktoren dürften den Papierkonzern in Q4 rund 15 bis 20 Cent pro Aktie kosten. Hinsichtlich der Gewinnqualität müssen wir bemängeln, dass Verkäufe von Waldland von den Amerikanern direkt im operativen Ergebnis ausgewiesen wurden. Diesbezüglich lässt sich sicherlich streiten, ob die Abgabe von Waldland tatsächlich zum "wiederkehrenden Kerngeschäft" gehört. Zumindest erklärt es die hohe Abweichung vom Konsensus, zumal auch die Steuerquote ungewöhnlich niedrig ausfiel. Hinsichtlich der einzelnen Bereiche gibt es wenig Auffälligkeiten. Die zukünftige Aktienkursentwicklung hängt u.E. ausschließlich von der Reorganisation des Konzerns ab. Diesbezüglich sind wir optimistisch, wenngleich die hohen Gaspreise die Gewinnentwicklung zunächst weiter lähmen.