
BSkyB
Q1-Zahlen schwächer als erwartet
BSkyB hat operativ im ersten Quartal des Ende Juni ablaufenden Geschäftsjahres nicht überzeugen können. Während Umsatz (+8%) und Nettoergebnis (+15%) im Rahmen der Markterwartungen lagen, fiel die Neukundenzahl aufgrund einer deutlich gestiegenen Wechselrate mit nur 57.000 enttäuschend aus. Das Unternehmen führt die hohe Zahl an Kündigungen auf die vorgenommenen Preiserhöhungen zurück und rechnet für das Gesamtjahr ebenfalls mit einer über Plan liegenden Kündigungsquote. Alle anderen operativen Zielsetzungen wurden dagegen bestätigt. Wir hatten im Vorfeld über eine Hochstufung der Aktie nachgedacht, sehen aber nach den doch durchwachsenen Zahlen derzeit nicht ausreichend Luft nach oben, um eine Kaufempfehlung zu rechtfertigen. Favorisiert bleibt damit im Pay TV-Bereich die deutsche Premiere.
Comcast
Enttäuschende Q3-Zahlen und reduzierter Ausblick
Comcast konnte unsere Umsatzerwartungen im dritten Quartal erfüllen, hat beim operativen Ergebnis aber gepatzt. Auch die Kundenzahlen waren durchwachsen. Während das Unternehmen im Breitband- und Digitalbereich mehr Neuzugänge als erwartet berichten konnte, fiel die Zahl der Telefonkunden niedriger als erwartet aus, die Zahl der Basiskunden gab sogar absolut nach. Letzteres ist im Vergleich zu den moderaten Zugewinnen der Wettbewerber enttäuschend. Das Unternehmen reduzierte die EBITDA-Ziele für das Gesamtjahr auf 13% Plus (bisher 14-15%) und senkte gleichzeitig auch die Ziele für den freien Cash Flow. Das Unternehmen will mehr investieren und hat damit den Sorgen vieler Marktteilnehmer über eine zunehmende Kapitalintensität des Geschäfts neue Nahrung gegeben. Wir rechnen zwar auch mit einem leicht erhöhten Investitionsniveau, halten die gestrige Kursreaktion (-5%) für übertrieben. Die aktuelle Bewertung reflektiert nun eine Art "Worst Case"-Szenario, was u.E. nicht angemessen ist. Unter Timinggesichtspunkten wollen wollen wir mit einer Hochstufung des Titels noch etwas abwarten und belassen unser Votum bis dahin unverändert.
Total
Wenig überraschender Quartalsbericht
Total hat fast genau wie erwartet seinen um Einmaleffekte bereinigten Netto-Quartalsgewinn um 32% auf 3,13 Mrd Euro gesteigert. Die hohen Ölpreise zeigen Wirkung wie bei den anderen Ölgiganten auch. Die Produktionsmenge war nachfragebedingt wie erwartet um 2% leicht rückläufig. Das Management hält an seiner langfristigen Produktionsprognose von jährlichen Steigerungen um 3% bis 2010 fest. Im vierten Quartal bleiben die Raffineriemargen wirbelsturmbedingt hoch, Total gehört zu den Gewinnern, da der Konzern über keine wesentlichen Aktivitäten am und im Golf von Mexiko verfügt. Chemie ist gespalten, der Petrochemiebereich zeigt Margenschwäche, die übrigen Chemie-Aktivitäten laufen. Wir sehen Total weiter als Hochstufungskandidat, ziehen aber unverändert andere Werte vor.
adidas
Kapitalerhöhung für Reebok-Übernahme geplant
Adidas hat nach dem herausragendem Q3-Ergebnis am gestrigen Abend erste Daten einer geplanten Kapitalerhöhung für die anstehende Reebok-Übernahme bestätigt. Danach sollen in einem beschleunigten Bookbuildung Verfahren 4,5 Mio. Aktien einen Betrag von rund 640 Mio. Euro erlösen (unter Ausschluß des Bezugesrechtes ¿ vornehmlich institutionelle Anleger). Damit wird die Eigenkapitalbasis (bzw. die Fremdfinanzierung bleibt im vertretbaren Rahmen) gestärkt. Die Verwässerung ist aufgrund der strategisch-sinnvollen Akquisition u.E. zu vernachlässigen. Aufgrund der starken Zahlen von Puma sowie der Kapitalerhöhung bei Adidas (inkl. Schwachen Reebok-Zahlen) bevorzugen wir vorerst weiter unseren Sektorfavoriten Puma.
Toyota
Q2-Zahlen zeigen gemischtes Bild
Toyota muss in seinem zweiten Quartal einen Rückgang beim operativen Gewinn um 3,2% auf 404 Mrd. Yen (rund 2,9 Mrd. Euro) verdauen. Die Markterwartung (413 Mrd. Yen) wurde leicht verfehlt. Immerhin konnte der Nettogewinn um 2,1% auf 303 Mrd. Yen gesteigert werden, hier wurde der Konsensus wiederum übertroffen. Der kleine Rückgang beim operativen Ergebnis überrascht uns wenig, da der Konzern unverändert hohe Investitionen in neue Fabriken tätigt. Hinzu kommt der Preiskampf in den USA, der selbst an Toyota nicht ganz spurlos vorübergeht. Im Gegensatz zu GM oder Ford kann Toyota seinen Absatz aber wenigstens noch steigern und verdient mit seinen Autos gutes Geld.
Volkswagen / Volkswagen Vz.
Q3: Trend in die richtige Richtung beim Ergebnis, aber nicht gut genug
Volkswagen konnte seinen Umsatz im dritten Quartal um 11% auf 23,8 Mrd. Euro steigern. Der operative Gewinn vor Sondereinflüssen legte um 49% auf 586 Mill. Euro zu, verfehlte damit aber klar die Markterwartung (674 Mill. Euro). Immerhin zeigt der rigide Sparkurs seine erste Wirkung und der Trend beim Ergebnis stimmt, allerdings kämpft die Marke VW vor allem in Nordamerika (Verlust auf 222 Mill. Euro verdoppelt) unverändert mit Problemen. Der Konzern hat also noch ein hartes Stück Arbeit vor sich und will vor diesem Hintergrund weitere Stellen streichen. Zwar sollen die Kosten für diese Maßnahme unter denen von DaimlerChrysler bleiben, doch überzeugt haben die Zahlen und die Aussagen von Volkswagen letztlich nicht ganz. Auch wenn sich die Aktie derzeit auf einer Unterstützungslinie befindet, meiden wir den Titel derzeit noch.
Amgen
Gute klinische Daten zu Panitumumab (Darmkrebs)
Amgen und Abgenix gaben gestern positive Daten für Panitumumab als Monotherapie in Patienten mit metastasierendem Darmkrebs, welche bereits eine Standartchemotherapie hinter sich haben. Die Tumorprogressionsrate reduzierte sich um 46%. Überlebensdaten liegen noch keine vor. Aufgrund dieser Resultate wird das US Filing vorbereitet und sollte bis Mitte 2006 abgeschlossen werden. Eine Zulassung in den USA könnte somit Mitte/Ende 2007 erfolgen (Fast Track). Auch waren bezüglich Nebenwirkungen die klinischen Daten insgesamt gut. Auch wenn die Umsatzschätzungen vorerst noch nicht greifbar sind, bestätigt diese Nachricht unsere hohe Meinung über die Amgen-Pipeline. Der Titel bleibt unser Sektorfavorit.
Puma
Q3 - Puma weiter mit scharfen Krallen
Puma konnte im 3. Quartal rundum überzeugen: Sowohl der Gewinn je Aktie (+12%) wie auch der Umsatz (+16%!!!) lagen deutlich über den Markterwartungen. Dabei ragte vor allem der Umsatz in Europa heraus, welcher eher rückläufig erwartet wurde. Auch die US-Zahlen überzeugten auf der ganzen Linie. Die Auftragsbestände sind weiterhin im zweistelligen Wachstumsbereich (+10,1%), was ebenfalls die Prognosen übertraf. Alles in allem ein sehr gutes Quartal, der Einstieg in Phase IV (strategische Ausrichtung für die nächsten 5 Jahre) ist beeindruckend gelungen. Der Titel bleibt zunächst unser Sektorfavorit.
Commerzbank
Gewinnsprung in Q3
Die Commerzbank hat im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnsprung verzeichnet und damit die Erwartungen leicht übertroffen. Die Bank profitierte dabei von einem starken Handelsergebnis, welches die Kostensteigerungen kompensierte. Auch die Risikovorsorge fiel günstiger als prognostiziert aus. Auf Basis der ersten neun Monate zeigte sich die Profitabilität in den neuen Segmenten Mittelstandsbank und Corporate & Markets sowie bei den Hypothekentöchtern zum Teil deutlich verbessert. Schwächer zeigten sich die Bereiche Privat- und Geschäftskunden, Asset Management sowie insbesondere International Corporate Banking. Für letzteren kündigte das Management daher gestern eine erneute Kostensenkungsinitiative an, ohne jedoch bisher nähere Details zu nennen. Insgesamt zeigt sich die Commerzbank trotz der noch offenen Baustellen auf dem richtigen Weg und dürfte die Ziele für das Gesamtjahr auch erfüllen. Aufgrund der Übernahmespekulationen ist der Aktienkurs in den vergangenen Monaten jedoch über das u.E. fundamental gerechtfertigte Niveau hinausgeschossen. Wir bestätigen daher unsere Empfehlung.
Pfizer Inc. / Johnson & Johnson / Eli Lilly / Abbott LabsMerck & Co. -
Positives Urteil bei Vioxx-Prozess - eine erste Entwarnung für die Branche
Im Rechtsstreit um das vom Markt genommene Schmerzmittel Vioxx hat Merck & Co gesternin einem zweiten Prozess in den USA (New Jersey) einen wichtigen Sieg errungen.Die Jury befand, dass der Pharmakonzern die Ärzte ausreichend vor den möglichenGesundheitsrisiken des umstrittenen Schmerzmittels gewarnt habe. Auch beim Marketingbefand das Gericht den US-Konzern für unschuldig. Damit ist eine wichtige Begründung fürdie gesamte Branche gegeben, wenn auch dieser Prozess noch keine Mustergültigkeit für allefolgenden Verhandlungen haben dürfte: Ein guter, informativer Beipackzettel ist einentscheidendes Element für die Konzerne in der Frage der Produkthaftung.Wir erwarten ähnlich Industrie-freundliche, möglicherweise mustergültige Urteile in weiterenVioxx-Verhandlungen im kommenden Monat vor US-Bundesgerichten. Sollte zusätzlich,wie von uns erwartet, Pfizer im Lipitor-Prozess Ende des Jahres/Anfang 2006 gewinnen, bestehtu.E. eine gute Trading-Chance für die bislang konstant schwächer performenden US-Pharmatitel.
Symantec
Votum nach der u.E. überzogenen Kursabstrafung wieder angehoben
Die Kursabstrafung von Symantecs Aktie fiel u.E. vorgestern überzogen aus, denn fundamental sieht es nicht so dramatisch aus, wie es das herbe Minus vermitteln mochte. Weitere Details hierzu wurden bereits gestern als aktuelle Hintergrundinfo in den BG-Text eingestellt.Mit dem gestrigen erneuten Rückgang dürfte sich der "sell off" nun auspendeln, denn der Kurs ist inzwischen in einem Bereich angekommen, wo er zum einen eine technische Unterstützung hat - die bereits gestern getestet wurde und hielt - und zum anderen liegt die Bewertung nun deutlich unter dem Branchendurchschnitt, was in dieser Form unter mittelfristigen Gesichtspunkten u.E. nicht gerechtfertigt ist.