Accor
9-Monats-Umsatzzahlen wenig inspirierend
Accor konnte im Zeitraum von Januar bis September diesen Jahres seinen Umsatz um 7,2% auf 5,6 Mrd. Euro steigern und lag damit einen Hauch über der Markterwartung. Seinen Ausblick für das Gesamtjahr hat die größte europäische Hotel-Gruppe bestätigt. Wir rechnen zwar mit einer insgesamt guten zweiten Jahreshälfte, sehen aber derzeit nur wenig Fantasie für den Titel. Unser vor kurzem nach unten gesenktes Votum belassen wir daher unverändert.
Boeing
Q3: Solide Zahlen, aber Markterwartung verfehlt
Boeing verzeichnete im dritten Quartal u.a. aufgrund eines einmonatigen Streiks einen Umsatzrückgang von 4% auf 12,6 Mrd. USD. Vor Sondereinnahmen konnte ein Gewinn von 0,64 (+45%) USD je Aktie erwirtschaftet werden, die Markterwartung (0,78 USD/Aktie) wurde damit aber deutlich verfehlt. Die Anhebung der Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2005 auf 2,95-3,05 USD/Aktie und für das nächste Geschäftsjahr 2006 auf 3,10-3,30 USD/Aktie war für den Markt dann nur ein schwacher Trost. Angesichts des langen Streiks wird u.E. das "schwache" Q3-Ergebnis vom Markt überbewertet. Wir stufen den Titel unverändert als Attraktiv ein.
Anglo American
Konzern wird grundlegend reorganisiert
Anglo American hat eine umfassende Konzernreorganisation mit folgenden Punkten bekannt gegeben: a) der 51%-ige Anteil an AngloGold Ashanti wird reduziert; b) für den Papierbereich (Mondi) gibt es zukünftig keinen Platz mehr im Konzernverbund; c) der Bereich Industriemineralien muss seine Renditen nachhaltig verbessern; ansonsten dürfte u.E. ebenfalls ein Desinvestment anstehen. Damit geht die strategische Neuausrichtung (einige kleinere Einheiten werden zusätzlich abgestoßen) wesentlich weiter, als vom Markt gedacht. Insbesondere die Reduktion der börsennotierten Gold-Beteiligung bringt u.E. bewertungsmäßig Vorteile für die Mutter, da Goldaktien traditionell einen deutlichen Bewertungsaufschlag zu "normalen" Bergbauunternehmen aufweisen. Aber auch die Papierbeteiligung war diesbezüglich nicht nur wegen der andauernd unzureichenden Renditen ein Hemmschuh. Insofern werden durch den Verkauf und die anschließende Reinvestition in das renditestärkere Bergbaugeschäft der Shareholder-Value steigen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass ein Verkauf angesichts der schwierigen Marktverfassung des europäischen Papiersektors terminlich wohl nicht so schnell in Frage kommt ¿ es sei denn, Anglo American ist bereit beim Verkaufspreis Abstriche zu machen. Zusammenfassend werten wir alle Reorganisationsschritte positiv. Und auch die Ausschüttung von 1 Mrd. $ an die Aktionäre passt gut in das Bild. Die separate Bewertung der Einzelteile lässt sogar nach dem gestrigen Kurssprung von 6% weiteren Spielraum zu, weshalb wir unser Votum auf Attraktiv anheben. Gegen ein Kaufvotum spricht der unverändert hohe Südafrikaanteil sowie die Unsicherheit über den Zeitplan der Reorganisation.
Newmont Mining
Q3: Operativer Gewinn fast in line, Gold mit weiterem Aufwärtspotential
Newmont Mining berichtete für Q3 einen operativen Gewinn je Aktie von 25 Cent. Damit traf der Goldförderer fast die Erwartungen der Marktteilnehmer. Newmont Mining produzierte 2,16 Mio. Unzen zu durchschnittlichen Förderkosten von 238 $ je Unze. Beide Werte enttäuschten damit leicht. Insofern ist die Ergebnisqualität nicht ganz so hoch, da der Konsensus vor allem durch niedrigere Abschreibungen erreicht wurde. Dafür hat der Konzern aber den Ausblick für das Fördervolumen auf 8,6 Mio. Unzen (bisher: 8,4 bis 8,5 Mio. Unzen) angehoben. Die Förderkosten werden sich auf Ganzjahressicht, wie angesichts der branchenweiten Trends auch nicht anders zu erwarten war, wohl am oberen Ende der bisherigen Spanne (230 bis 240 $ je Unze) einpendeln. Hinsichtlich der Reservenerneuerung dürfte es aber 2005 keine Enttäuschung geben. Und auch bei Kupfer, einem (angesichts der jüngsten Entwicklung bei den Verkaufspreisen) sehr erfreulichen Beiprodukt der Goldförderung, wurde der Ausblick sowohl was die Förderkosten als auch das -volumen betrifft, in die entsprechend günstige Richtung angehoben. Hinsichtlich der Projektpipeline gab es keine nennenswerten Neuigkeiten. Allerdings fällt der Blick auf 2006 nicht ganz ungetrübt aus: So wird die wichtige Mine "Yanacocha" nach Unternehmensangaben nicht wie bisher erhofft das Niveau von 2005 halten können, sondern einen 20% niedrigeren Ausstoß haben. Angesichts des positiven Goldpreisumfeldes bleibt unser Votum unverändert.
Canon
Canon erneut mit glänzenden Zahlen
Canon erzielte abermals ein glänzendes Ergebnis. Zwar lag das Nettoergebnis zum ersten Mal seit Juni 2002 geringfügig unter dem des Vorjahresquartals. Der Ertrag von 100,6 Mrd. Yen für das dritte Quartal lag aber weit über den Schätzungen des Unternehmens (Umsätze: +4,8% J/J). Vor allem das Geschäft mit Farbdruckern gehörte zu den Wachstumstreibern. Canon erhöhte seine Prognose für das Gesamtjahr (per 31.12.2005) von 367 auf 384 Mrd. Yen. Auch die Prognose für den Umsatz wurde leicht nach oben angehoben. Alles in allem sehr gute Zahlen, die unsere positive Meinung zum Unternehmen abermals bestätigen.
Oracle
Siebel mit starken Zuwächsen - gut für Oracle
Der vor der Übernahme durch Oracle stehende Softwarekonzern Siebel hat gestern abend gute Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt. Während der Umsatz von 348 Mio USD im Rahmen der Voranküdigung lag, konnte das operative Ergebnis die Analystenerwartungen um 5% übertreffen. Gleichzeitig stellte sich der Vorstand noch einmal hinter die geplante Übernahme durch Oracle. Wir sehen dies als positives Signal und erwarten den Abschluss der Transaktion in den kommenden Monaten.
Alcatel
Q3-Zahlen mit kleinen Schönheitsfehlern - Votum auf dem Prüfstand
Alcatel hat unsere Erwartungen im dritten Quartal bei Umsatz und Nettoergebnis erfüllt, mit einer schwächeren operativen Marge aber enttäuscht. Der Umsatz kletterte um knapp 9% und lag damit über dem unternehmenseigenen Prognoseband (5-7%), aber im Rahmen der Konsenserwartung. Hier stützte eine Wiederbelebung des Festnetzgeschäftes, bei dem Alcatel insbesondere von der starken Nachfrage nach DSL-Produkten und den neuen Investitionsprogrammen der Telekombetreiber profitiert. Allerdings ist die operative Marge im Gegenzug schwächer als erwartet ausgefallen, was darauf hindeutet, dass Alcatel neue Aufträge nur durch größere Preiszugeständnisse gewinnen kann. Wir wollen die Zahlen näher studieren und stellen unser bisheriges Attraktiv-Votum daher auf den Prüfstand.
France Telecom
Q3-Zahlen in line - Umsatzausblick gesenkt
Die France Telecom hat unsere Erwartungen im dritten Quartal erfüllt, gleichzeitig allerdings den Umsatzausblick für das Gesamtjahr aufgrund einer schwachen Entwicklung im polnischen Festnetz nach unten revidiert. Der Umsatz kletterte in Q3 um 3,8%, während das EBITDA um 2,1% zulegte. Bei beiden Kennzahlen gelang FT damit eine Punktlandung. Wachstumstreiber war einmal mehr das Mobilfunkgeschäft, dass das konzernweite Festnetzgeschäft auf Umsatzbasis erstmals in der Firmengeschichte übertrumpfte. Große Probleme hat die France Telecom dagegen im polnischen Festnetzgeschäft, einem der wichtigsten Auslandsbeteiligungen. Hier bricht das Geschäft aufgrund des steigenden Konkurrenzdrucks und einer zunehmenden Substitution durch den Mobilfunk stärker als erwartet weg. Dies ist denn auch der Grund, warum das Unternehmen die Gesamtjahresprognose auf 3% Umsatzwachstum zurückgestutzt hat (bisher: 3-5%). Wir waren in unseren Prognosen - ebenso wie der Konsens - ohnehin vorsichtiger, so dass wir keine negativen Gewinnrevisionen erwarten. France Telecom bleibt attraktiv bewertet und bietet damit gutes Kurspotenzial.
Reuters
Gute Umsatzzahlen für Q3 - schwacher Ausblick
Reuters hat im dritten Quartal zum zweiten Mal infolge positive organische Umsatzzuwächse erzielt. Mit 1,6% Wachstum auf bereinigter Basis übertraf das Unternehmen unsere Erwartungen leicht. Getrieben wird das Geschäft dabei insbesondere durch die Handelssysteme, die Reuters zweistellige Umsatzzuwächse bescheren. Verhalten fällt der Ausblick auf das vierte Quartal aus. Hier wurde der Ausblick (1-2% Wachstum) "nur" bestätigt, was einzelne Marktteilnehmer enttäuschen könnte.
BBVA
Wie erwartet gute Entwicklung in Q3, Akquisitionssorgen belasten
BBVA hat im abgelaufenen Quartal den Gewinn um 36% gesteigert und liegt damit im Rahmen der Erwartungen. Getrieben wurde dieses Wachstum insbesondere vom Mexikogeschäft (seit Jahresbeginn +66%). Dabei stiegen Zins- und Provisionsergebnis nahezu gleich kräftig (21% bzw. 19%). Trotz dieser guten Zahlen eröffnete die Aktie heute Morgen im Minus. Hintergrund hierfür dürfte sein, dass das Management nach der gescheiterten BNL-Übernahme weiterhin mit Akquisitionen liebäugelt, um die Abhängigkeit vom spanischen und mexikanischen Markt zu verringern. Eine Diversifikation ist zwar generell wünschenswert. Die ohnehin schon hoch bewertete Aktie wird durch solch einen Schritt aber nicht attraktiver.
Nordea
Q3 weitgehend unspektakulär
Nordea hat im dritten Quartal zwar mit einem Gewinnwachstum von 29% die Erwartungen leicht übertroffen. Dies ist allerdings hauptsächlich auf die erneut negative Risikovorsorge zurückzuführen. Bereits im sechsten Quartal nacheinander wurden mehr Rückstellungen für Kredite aufgelöst als neu gebildet. Die Erträge und Kosten lagen aufgrund des starken Kreditwachstums leicht über den Erwartungen, die Effekte glichen sich jedoch aus. Aufgrund des starken Wachstums - insbesondere bei Unternehmenskrediten - ist jedoch zu bezweifeln, ob die Prognose der stagnierenden Kosten für das Gesamtjahr noch zu halten sein wird. Insgesamt sehen wir derzeit keine positiven Treiber, die eine Votenheraufstufung rechtfertigen könnten.
Arcelor
Q3 über den Erwartungen, Ausblick optimistisch
Arcelor konnte sowohl beim Umsatz (+4,6%) als auch beim Nettogewinn (+4%) die Erwartungen der Marktteilnehmer, ähnlich wie in den Vorquartalen, schlagen. Das Ergebnis profitierte dabei hauptsächlich von der Integration der günstigen Produktionsstandorte in Brasilien. Insofern zeigte Arcelor auch in einem schwierigen Quartal (hohe Lagerbestände seitens der stahlverarbeitenden Industrien erforderten Produktionskürzungen, rekordhohe Preise bei den Ausgangsstoffen Erz und Kohle, saisonale Schwäche, Stahlpreiskorrektur von rund 25%) mit einem gegenüber Vorjahr (Q3 2004 war noch ein absolutes Stahl-Boom-Quartal) um 2% gesteigerten EBITDA seine Widerstandkraft, was wir für den begonnenen Neubewertungsprozess der Aktie positiv werten. Alle Bereiche mit Ausnahme der Edelstahlaktivitäten (schlechter Vorbote für ThyssenKrupp?) schlugen sich sehr ordentlich. Der Verschuldungsgrad beläuft sich nach den verpassten Akquisitionen auf fast schon zu soliden 12%, was ¿ obwohl Arcelor sich nach wie vor in China verstärken will ¿ ein Aktienrückkaufprogramm bzw. eine Dividendenanhebung wahrscheinlicher werden lässt. Der Ausblick für Q4 liest sich ebenfalls positiv: Die Lagerbestände bei Flachstahl sind wieder auf einem Normalniveau angekommen und der Auftragseingang steigt erneut an, was auf eine wiedererlangte Preissetzungsmacht hindeutet bzw. weitere positive Gewinnrevisionen auslösen sollte.
Ahold
Umsatz stagniert weiterhin
Ahold präsentierte ein insgesamt eher enttäuschendes Umsatzergebnis (10,2 Mrd. Euro +0,7%), verbunden mit einer gemischten Entwicklung im US-Lebensmitteleinzelhandel. Vor allem das vergleichbare Wachstum bei einem der bisherigen Umsatztreiber Stop&Shop enttäuschte. Auch Tops und Giant Landover blieben unter den Schätzungen. Dagegen bessert sich die Lage bei US-Foodservice. Insgesamt ein durchwachsenes Ergebnis. Immerhin ist ein Umsatzanstieg zu verzeichnen, da in den Vorquartalen dieser immer noch leicht rückläufig war. Wir warten gespannt auf den Ergebnis-/Margenbericht zum Quartal am 29. November, von dem wir uns deutlich mehr Erkenntnisse erhoffen. An diesem Tag wird auch der geplante Restrukturierungsplan für die US-Foodservice-Sparte präsentiert. Bis dahin bestätigen wir unser Votum.
Sony
Sony weiter mit operativen Problemen
Sony hat unverändert mit operativen Problemen zu kämpfen, wie sich an den Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres zeigt. Infolge eines aggressiven Preiswettbewerbs im Bereich wichtiger Konsumelektronikprodukte wie Flachbildschirme und erhöhter Kosten für die Entwicklung der neuen Spielkonsole PS3 fiel der Nettogewinn ggü. dem Vorjahresquartal um 46%. Das lag insgesamt im Rahmen unserer Erwartungen. Außerordentliche Gewinne im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Teils seines Pensionsfonds an die Regierung stützten jedoch die Ergebnisse. Bei nahezu unveränderten Umsätzen stieg der operative Gewinn von 43,4 auf 65,9 Mrd. Yen. Nach dem insgesamt enttäuschenden Strategieplan, der im September verkündet wurde und den unverändert operativen Problemen bleiben wir zunächst bei unserem negativen Votum für die Aktie von Sony.
Nomura
Börsenhausse in Tokio beflügelt Ergebnis von Nomura
Infolge stark gestiegener Umsätze an der Börse in Tokio erzielte Nomura den höchsten Quartalsgewinn seit zwei Jahren. So stieg der Nettogewinn von 3,2 Mrd. Yen im Vorjahr auf rd. 61 Mrd. Yen im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2005/06. Der Umsatz konnte mehr als verdoppelt werden. Das Handelsvolumen an der Börse in Tokio stieg im Berichtszeitraum um 60% auf 2,1 Billionen US-Dollar. Während Nomuras Kommissionserträge im Berichtszeitraum deutlich stiegen, wurde auch im Handel mit Wertpapieren wieder Geld verdient. Die Einnahmen aus dem M&A-Geschäft konnten dahingegen nicht überzeugen. Mit einem KGV von 25 auf Basis der Gewinne für das laufende Geschäftsjahr erscheint uns die Aktie unverändert zu teuer. Wir bestätigen daher unser negatives Votum.
NEC
Operativ schwache Zahlen
NEC konnte den Nettogewinn im zweiten Quartal aufgrund des Verkaufs der Speichersparte Elpida Memory versechsfachen, hat operativ aber schwache Zahlen vorgelegt. Der Umsatz war erneut rückläufig, das operative Ergebnis brach sogar stärker ein. Probleme macht dabei insbesondere das Handygeschäft, das das Unternehmen eigentlich im Laufe des Gesamtjahres in die Gewinnzone hieven wollte. Von diesem Ziel hat sich NEC nun verabschiedet. Gleichzeitig reduzierte das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr, was unsere verhaltene Einschätzung bestätigt.
Wincor Nixdorf
Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2004/05 nahezu in line
Wincor Nixdorf hat in seinem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05 seinen Umsatz um 10,7% auf über 1,7 Mrd. Euro steigern können. Das operative Ergebnis legte um 18% auf 137 Mill. Euro zu und übertraf damit die Markterwartung ganz leicht. Für das gerade begonnene neue Geschäftsjahr stellt das Management ein Umsatzplus von 8% und einen Anstieg des operativen Gewinns um 10% in Aussicht. Weitere Details wird der Konzern Mitte Dezember auf seiner Bilanzpressekonferenz veröffentlichen. Insgesamt bieten die Zahlen keine echte Überraschung. Angesichts der soliden Perspektiven des Geldautomatenherstellers teilen wir den Optimismus des Managements und belassen daher unser Votum derzeit unverändert.
Renault
Q3-Umsatzzahlen nur am unteren Rand der Erwartungen
Renault hat im dritten Quartal seinen Umsatz nur um 1% auf 9,54 Mrd. Euro gesteigert und liegt damit nur am untersten Rand der Schätzungen. Ergebniszahlen (dann für Q4 und das Gesamtjahr 2005) werden erst nächstes Jahr veröffentlicht. Die Gesamtjahresprognose belässt der Autobauer unverändert. Allerdings dürfte das vierte Quartal u.a. durch das neue Volumenmodell Clio schon wieder eine deutlich stärkere Umsatzsteigerung aufweisen. Da nun endlich auch Synergieeffekte zwischen Nissan und Renault bei diesem Modell zum tragen kommen, rechnen wir gleichzeitig mit einer Ergebnissteigerung im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres. Wir belassen daher unser Votum derzeit noch unverändert bei Attraktiv.
BHP Billiton
Produktionszahlen Q1 2005/2006 ein Tick schwächer
BHP Billiton berichtete Produktionszahlen für Q1 2005/2006. Bei Kupfer und Nickel stellten sich nach der erfolgreichen Integration der Förderanlangen von WMC Resources neue Rekordwerte ein. Dafür fielen die Zahlen bei Eisenerz (Wassereinbruch bzw. Zugentgleisung) und Petroleum erwartungsgemäß schlecht aus. Insbesondere die Öl- und Gas-Aktivitäten wurden dabei von den Wirbelstürmen im Golf von Mexiko in Mitleidenschaft gezogen. Aber auch bei Heizkohle haben heftige Regenfälle den Minenbetrieb gestört. Zusammenfassend dürften die etwas schwächeren Produktionszahlen jedoch keine größeren, negativen Gewinnrevisionen nach sich ziehen. Die Marktteilnehmer werden u.E. den Blick schnell wieder auf die gigantischen Cash-Flows des Konzerns richten. Unter Beibehaltung des aktuellen Verschuldungsgrades stehen dem Rohstoffkonzern trotz der immensen Investitionen (Expansionen, Akquisitionen) für die nächsten 3 Jahre bis zu 20 Mrd. $ für die Ausschüttung an die Aktionäre zur Verfügung. Ein Ausblick wurde nicht gegeben. Da sich die Konzernführung auf den jüngsten Konferenzen (was insbesondere das Wachstum in China angeht) immer sehr optimistisch gegeben hat, sehen wir dies aber nicht negativ.
Honda
Q2-Zahlen hinterlassen gemischte Gefühle
Honda hatte im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2005/06 (31.03.) überraschend einen Rückgang seines operativen Gewinns um 5,9% auf 162,7 Mrd. Yen (ca. 1,2 Mrd. Euro) hinzunehmen und verfehlt damit die Markterwartung (177,9 Mrd. Yen) deutlich. Allerdings lag das Nettoergebnis mit 133 (+5,2%) Mrd. Yen wiederum klar über den Schätzungen. Der Umsatz legte um satte 11,7% zu. Zudem hat der Konzern seine Gesamtjahresprognose für den operativen Gewinn leicht von 665 auf 675 Mrd. Yen angehoben. Offensichtlich haben dem Hersteller die gestiegenen Rohstoffpreise im zweiten Quartal mehr zu schaffen gemacht als von uns erwartet. Dennoch ist der Rückgang des operativen Gewinns angesichts der starken Umsatzsteigerung momentan nicht ganz nachvollziehbar. Wir bleiben jedoch dabei, dass Honda u.a. angesichts einer gut gefüllten Produktpipeline mittelfristig wieder Zahlen für das operative Ergebnis liefern wird, die uns zufriedener stimmen werden.
BAT
Überzeugende 9-Monatszahlen
Während das abgelaufene Quartal bei Bereinigung aller Sonderfaktoren aus dem letzten Jahr (Merger Brown & Williamson mit R.J. Reynolds ) unterm Strich nicht überzeugte, so waren die 9-Monats-Zahlen alles in allem besser als die Markterwartungen. Vor allem der Gewinn je Aktie überzeugte (+23%). Dabei zeigten sich, wie von uns erwartet, gute Fortschritte auf der Kostenseite. DieTop-4-Marken haben durchweg überzeugt, sowohl im abgelaufenen Quartal wie auch für das Gesamtjahr. Canada und Japan bleiben (bekannte) Sorgenkinder, dagegen wachsen vor allem die Märkte in Osteuropa und Lateinamerika weiter stark. Der Ausblick sowie die geplanten Aktienrückkäufe wurden bestätigt.
Biogen Idec
Schwaches Quartal
Das 3. Quartal lief insgesamt sehr schwach für das Biotechnologieunternehmen: So blieb man sowohl beim Gewinn je Aktie (leicht rückläufig) und beim Umsatz unter den Erwartungen. Dabei enttäuschten die Umsätze beider Top-Medikamente Avonex und Rituxan. Beim Ausblick für 2006, welcher aufgrund der breiten Spanne (1,95 bis 2,10 USD) alle Möglichkeiten offen lässt, ist eine Tysabri Rückkehr bereits enthalten. Wir erwarten zwar weiter eine Rückkehr, jedoch mit deutlichen Einschränkungen bzw. FDA-Forderungen nach von Follow-Up-Studien (damit deutliche Verschiebung der Rückkehr). Ein möglicher, positiver Kurstreiber wäre die denkbare Erweiterungs-Zulassung von Rituxan im Bereich rheumatische Arthritis. Alles in allem jedoch sehen wir uns aufgrund der geringen Visibilität sowie der im Branchenvergleich schwachen Pipeline mit unserem Votum bestätigt.
Royal Dutch / Royal Dutch Shell A / Royal Dutch Shell
BQ3: relativ deutlich über den Erwartungen
Royal Dutch Shell konnte mit einem bereinigten Nettogewinn von 5,8 Mrd. $ die Konsensuserwartung um 12% schlagen. Im Förderbereich gelang es trotz der etwas schwächeren Fördervolumina sehr gut (einen Tick besser als BP), die gestiegenen Öl- und Gaspreisen in einen erhöhten Nettogewinn zu überführen. Dabei glauben wir nicht, dass die infolge der Wirbelstürme schwächere Ausbeute den Marktteilnehmern noch sonderlich negativ aufstößt. Aber auch der Gas- und Power-Bereich (LNG-Volumina: +2%) glänzte infolge der hohen Preissetzungsmacht mit einer guten Entwicklung. Ebenso kam der Chemie-Bereich trotz zurückgehender Auslieferungen gut mit dem Kostendruck zurecht und lag weit über der Marktschätzung. Etwas schlechter war hingegen die Entwicklung im Bereich Raffinerie & Marketing. Das Investitionsbudget für 2005 wurde auf dem bisherigen Niveau bestätigt. Insgesamt also ein sehr solides Ergebnis, was weitere positive Gewinnrevisionen auslösen sollte.