SWR 3 Elch - der Börsenletter

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SWR 3 Elch - der Börsenletter

Beitragvon reboot » Donnerstag 15. September 2005, 17:11

hallo leute... immer wieder erhalte ich den börsenletter von dem besten Sender dieser Welt: SWR 3

werde euch hier das reintun, manchmal klug, manchmal witzig, aber immer sinnvolle hintergrund und nebeninfos.

Quelle, einmal hier für alle börsenletters: http://www.boersenman.de/


hier gehts los:

US-Fluggesellschaften: Freud und Leid des Konkursverfahrens (15.09.2005)

Die Schlussglocke der New Yorker Börse war kaum verklungen, als Amerikas drittgrößte Fluggesellschaft Delta gestern Abend ihren Insolvenzantrag stellte.

Nur wenige Minuten später tat es ihr Northwest Airlines, die Nummer 4 der Branche, gleich. Damit befindet sich jetzt mehr als die Hälfte der amerikanischen Flugkapazität in einem Insolvenzverfahren.

Der Mutterkonzern der zweitgrößten Gesellschaft, United Airlines, arbeitet bereits seit Dezember 2001 unter dem Gläubigerschutz des Chapter 11 und US Airways musste letztes Jahr sogar bereits zum zweiten Mal vor den Insolvenzrichter treten.

Obwohl amerikanische Fluggesellschaften seit dem 11 September 2001 schätzungsweise über 30 Milliarden Dollar Verlust gemacht haben, ist die so oft angekündigte Branchenbereinigung bisher ausgeblieben. Da bislang die Überkapazitäten noch nicht ausreichend abgebaut wurden, herrscht weiterhin ein gnadenloser Preiswettbewerb.

Und von dem profitieren vor allem die beiden großen Billiganbieter Southw
est und Jetblue. Die kommen mit den niedrigen Margen besser zurecht als die alteingesessenen Gesellschaften die zudem auch noch von gewaltigen Pensionsverpflichtungen belastet werden.

Als jetzt die Kerosinpreise in die Höhe schossen, schmolzen bei Delta und Northwest die ohnehin dünnen Finanzposter dahin. So rechnet Northwest dieses Jahr mit 3,3 Milliarden Dollar Treibstoffkosten, das wäre über eine Milliarde mehr als letztes Jahr.

Wenn Delta und Northwest nun mit Gehaltskürzungen und Streckenstilllegungen ihre Kosten senken, werden sie den gewonnen Spielraum vermutlich nutzen, um erneut ihre Preise zu senken.

Das eigentlichen Problem - die Überkapazitäten - wird also bestehen bleiben. Den Passagieren kann das nur recht sein, sie fliegen denkbar günstig. Die Aktionäre gehen dagegen am Ende eines Insolvenzverfahren für gewöhnlich leer aus.
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Re: SWR 3 Elch - der Börsenletter

Beitragvon reboot » Montag 19. September 2005, 16:39

Siemens: die Guten ins Töpfchen... (19.09.2005)

Zumindest bei Siemens herrscht jetzt Klarheit darüber, wie es weiter geht. Heute Vormittag gab das Unternehmen bekannt, wie viele Stellen künftig abgebaut werden sollen.

Schon lange war darüber spekuliert worden, wo und wie viele Arbeitsplätze wohl gestrichen würden. Sicher schien lediglich, dass es besonders hart die Arbeitsplätze in Deutschland treffen würde. Und es kam sogar noch ärger, als es manche vermutet hatten.

Allein in der Sparte Business Services werden in Deutschland in den nächsten zwei Jahren 2400 Stellen gestrichen. Wie viele Arbeitsplätze im Ausland gefährdet sind, teilte Siemens bisher nicht mit. Aber auch andere Sparte kommen nicht ungeschoren davon.

Im Bereich Communications sind ebenfalls "Personalanpassungen" vorgesehen - entsprechende Gespräche mit Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften laufen bereits. Ähnlich bitter sieht es für den Bereich Logistics and Assembly Systems aus. Ihn wird es ab 1. Oktober nicht mehr geben.

Die erfolgreichen Teile werden
in andere Sparten integriert. Zu den übrigen Mitarbeitern heißt es lediglich, dass ihnen, soweit möglich, Angebote zur Weiterbeschäftigung unterbreitet werden sollen.

Folgt man der Logik des Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld, dann sind die heute angekündigte Schritte nur konsequent. Schon kurz nach seiner Amtsübernahme hatte er jedem der zwölf Geschäftsbereiche zum Teil sehr ehrgeizige Renditeziele verordnet.

Und diese Ziele müssen bis spätestens 2007 erreicht werden. Diese Zeitvorgabe hält ihn aber nicht davon ab, schon deutlich vorher einzugreifen. Wie entschlossen er dabei vorgehen kann, zeigte er bereits Ende Januar. Kleinfeld war damals noch keine 24 Stunden im Amt, da hatte er bereits den ersten Stellenabbau verkündet.

Auf Kleinfeld heutige Ankündigungen reagiert die Börse positiv. Im Vergleich zu den restlichen Dax-Werten schneiden Siemens-Aktien gut ab und notieren fast unverändert.
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