von Axwenger » Mittwoch 29. Dezember 2004, 11:23
Man muss ganz nebenbei auch bedenken, das letztendlich das eingetreten ist, was eine Menge WIssenschaftler schon seit Jahren proklamieren. Ob die zunehmende Verschmutzung der Meere tatsächlich einen Einfluss auf die Tektonik nehmen kann sei einmal dahin gestellt, aber letzten Endes sind dort unten nur so viele Menschen ums Leben gekommen, weil der Westliche Wohlstand auch die Einheimischen immer weiter in die Küstenregion lockt, wo am reichen Touristen noch Geld zu verdienen ist. Niemand stellt das Ausmaß dieser Katastrophe in Frage, aber ich denke es ist falsch, eine Katastrophe ausschließlich an der Zahl der Todesopfer zu messen.
besonders die deutsche Dekadenz konnte man gestern im Fernsehn wieder gut beobachten: Ein deutscher mit seiner Frau hat die Wellen von einem erhöhten Standpunkt aus betrachtet, ist weder finanziell noch körperlich zu schaden gekommen. Das einzige, was dem Arschloch auf die Frage hin, wie effizient die Hilfsmaßnahem arbeiten, einfällt, ist "Wir mussten und um uns selber kümmern, es kam noch nicht mal jemand um nachzusehen ob es uns gut geht."
Und diese Einstellung zieht sich so ziemlich durch jedes Interwiev mit einem "entkommenen" deutschen. Dort unten sterben über 60.000 Menschen, darunter mindestens 20.000 Kinder unter 16 Jahren, und den Deutschen Urlaubern fällt nichts anderes ein, als sich zu beschweren das nicht sofort eine Boing vor dem Haus landet, um sie auszufliegen.
Das nächste was kommt ist das die Russen oder Chinesen beschuldigt werden, diese Katastrophe absichtlich ausgelöst zu heben, indem Sie schon vor monaten ein mehrere hundert Meter tiefes Loch in den Meeresgrund gebohrt haben und darin jetzt eine Wasserstoffbombe zündeten.
zuletzt rufen dann noch 100.000 Reporter von Bild und Co. im Stundentakt bei der Hotline des Bundes an, um zu hören ob den mal wieder einer der wertvollen Deutschen tot aufgefunden wurde, am besten von einem Hai angefressen, ohne Kopf oder auf einen Laternenpfahl gespießt.
Dann kommen noch Schröder und Fischer daher und sagen: Wir geben 2 Millionen Soforthilfe, wir sind die größten !!!
in den betroffenen Gebieten sind rund 1 Million Menschen obdachlos, in Deutschland kostet die Sanierung von nur zwei kilometern Bundesstraße rund 1,5 Millionen Euro, Schumacher bekommt 2 Millionen pro Rennen.
Alles was die wirklichen Opfer der Flut von den deutschen erwarten können sind unter dem Strich ne Menge großer Worte und Helfer, die mehr oder weniger planlos durch die Gegend laufen. Und das, da gebe ich BOM Recht, ist nicht das was ich mit meiner Spende bewirken möchste.
So long, Ax
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