Optionen verkaufen statt kaufen ?!

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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon Jeeves » Sonntag 25. Juli 2004, 17:31

ac hat geschrieben:Hallo,

die Diskussion hat mich ermuntert der Sache weiter auf den Grund zu gehen. Dabei bin ich von der Überlegung ausgegangen, dass CO uns letztlich Wahrscheinlichkeiten verkauft, die meines Wissens am besten vom Delta ausgedrückt werden. Also hab ich nur das Delta im Rechner angeschaut, der errechnete OS Preis interessiert nicht. Bei den Hit und Stay Scheinen handelt es sich vermutlich um Digitale Optionen. Der Preis wird bei CO scheinbar von deren Delta abgeleitet (kann zwischen 0 und 100 schwanken) . Zumindest erscheinen mir die CO Preise so relativ plausibel und angesichts des Monopols fair. Wenn die Berechnung so wie ich nun vermute abläuft, dann ist es kein Wucher von CO, dass der Leerverkauf eines Hit HI mehr bringt, sondern durch die Optionsformel bedingt.
So gesehen, sollten wir tatsächlich die Möglichkeit des Shortgehens fordern. Ich kann mir aber nicht vorstellen,dass jemand gerne die Gegenposition einnimmt.

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Delta kann bis zu einem gewissen Grad als "Ausübungswahrscheinlichkeit" interpretiert werden. Es kann beim Call Werte zwischen 0% und 100% annehmen. Beim Put liegen die möglichen Werte zwischen 0% und -100%. Ein Delta von 60% bzw. -60% bedeutet, daß der Optionsschein mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% ausgeübt werden kann.
Ein Optionsschein, der dicht „am Geld“ notiert, hat ein Delta von etwa 50% (bzw. -50%). Das bedeutet, daß die Möglichkeit einer Ausübung des Optionsrechtes in der Zukunft ungefähr genauso wahrscheinlich ist wie ein wertloser Verfall des Optionsscheines. Etwas einfacher ausgedrückt: ein Optionsschein wird natürlich - wenn überhaupt - nur dann ausgeübt, wenn er „im Geld“ steht. Notiert der Schein aktuell am Geld, so wird er sich in Zukunft mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% „ins Geld“ bewegen. Damit wäre eine Ausübung möglich. Genauso wahrscheinlich ist es aber, daß er sich „aus dem Geld“ bewegt. Eine Ausübung wäre dann nicht mehr sinnvoll, man würde dann gewissermaßen einen Cheeseburger für DM 2 kaufen, obwohl er nur DM 1,50 kostet!
Ein Schein, der „tief im Geld“ notiert, kann dagegen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ausgeübt werden, es ist eher unwahrscheinlich, daß er irgendwann einmal „aus dem Geld“ notieren wird. Ein solcher Optionsschein hat folglich ein Delta nahe 100% (bzw. -100%). Umgekehrt besitzt ein Schein, der weit „aus dem Geld“ notiert, ein Delta nahe 0%, es ist eher unwahrscheinlich, daß dieser Schein irgendwann einmal ausgeübt wird.
Generell läßt sich sagen, daß Scheine mit einem Delta, das kleiner ist als 30% oft sehr unberechenbar sind. Sie reagieren nicht mehr oder nur noch sehr schwach auf Veränderungen des Basiswerts. Viele sind praktisch wertlos, da der Basispreis in hoffnungslose Ferne gerückt ist. Sie bestehen nur aus Zeitwert, so daß eine Veränderung der Volatilität sich sehr stark bemerkbar macht und oft neben dem Zeitwertverlust der einzige Faktor ist, der den Optionsscheinkurs überhaupt verändert.
http://www.topwarrants.de/serie/serie8.shtml

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Was meint Ihr dazu? Bin ich auf dem Holzweg mit dem DELTA?
Der Vorteil wäre, dass es sicher schon sehr viel gute Literatur zu OS gibt und schon was zum Delta dabei ist. Entscheidend bleibt die richtige Meinung zum Underlying.

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Den Rechner für Digitale Options hab ich hier gefunden. Es macht viel Arbeit Ihn CO tauglich zum laufen zu bringen und ich weis nicht ob ich ihn verändert weitergeben darf. Er läuft nur bis September. Vielleicht findet jemand was besseres, kostenloses für Digitale Optionen mit Greeks Berechnung.

http://homepage.swissonline.ch/FinCalc/

ac


Also sorry, aber ich bin gerade für HöMaII am lernen und kann mich mit som Kinderkram gerade nicht beschäftigen

:crazy:

Nein, kleiner Scherz am Rande. Schön berechnet und dargestellt :bang:
MfG
Sebastian

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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon gregory_k » Mittwoch 8. September 2004, 22:51

Hallo,

mir ist aufgefallen, daß Scheine die ihrer deaktivierenden Schwelle sehr nah sind (oder intraday schon überschritten haben) noch ziemlich teuer sind (15 -20 Euro) und erst ganz kurz vor Handelsende stark abbauen.

Diese Scheine könnte man doch sehr gut shorten, bei relativ geringem Risiko, wenn man sich noch vor Börsenschluß eindeckt ...

Gruß
Gregor

PS: Meine Strategie Tunnel nahe den Grenzen zu kaufen, setze ich wegen dieser hohen Preise übrigens öfters nicht um.
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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon Madmario » Donnerstag 9. September 2004, 06:07

gregory_k hat geschrieben:Hallo,

mir ist aufgefallen, daß Scheine die ihrer deaktivierenden Schwelle sehr nah sind (oder intraday schon überschritten haben) noch ziemlich teuer sind (15 -20 Euro) und erst ganz kurz vor Handelsende stark abbauen.

Diese Scheine könnte man doch sehr gut shorten, bei relativ geringem Risiko, wenn man sich noch vor Börsenschluß eindeckt ...

Gruß
Gregor

PS: Meine Strategie Tunnel nahe den Grenzen zu kaufen, setze ich wegen dieser hohen Preise übrigens öfters nicht um.


Moin Moin,

wie willst Du denn diese Scheine bitte shorten??

1. Kannst Du bei CO keine Scheine shorten und
2. würde der relativ hohe spread von CO bei diesen billigen Scheinen, Deine Gewinnchancen um einiges mindern.

Ist also nur graue Theorie.

gruß Madmario 8)
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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon gregory_k » Donnerstag 9. September 2004, 22:32

Hallo Madmario,

klar, daß man die CO (noch) nicht shorten kann, aber es wäre schön wenn man es könnte.
Ich fände die Gewinnchancen aber trotz Spread von 4 Euro ganz ok, weil ich die Trefferwahrscheinlichkeit als ziemlich hoch ansehe und pro Trade 15 Euro verdienen kann.

Es ist halt ein Beispiel, wo shorten nicht durch andere CO-Produkte abzubilden ist, weil man hohe Optionsprämien kassieren kann (immer vorausgesetzt die CO-Preise sind fair).

Gruß
Gregor
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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon Axwenger » Freitag 10. September 2004, 10:14

Ich denke so lange wie kein Freihandel statt findet, sondern nur CO emittiert, werden die das Short gehen nicht einführen, wenn überhaupt. Die wären ja schön blöd, denn wie du schon sagst sind die Chancen recht recht hoch. Wenn ich 50 DAX HitHi 4400 zu 6 euro shorte, die am 17. fällig sind und laufen lasse, dann hab ich bei 4700 euro "Risiko" eine Rendite von 300 euro = 6,38 % in einer Woche.
Das werden die dir nicht vom eigenen Geld bezahlen. Nie im Leben nicht.
Auch hier isses wieder nur graue Theorie, ich glaub Mario wüsste in drei Wochen gar nicht mehr wohin mit seinem Geld.
So long, Ax
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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon gregory_k » Freitag 10. September 2004, 13:09

Hallo Ax,

die bezahlen doch wohl sowieso nichts vom eigenen Geld, d. h. die sichern sich bei jedem Geschäft durch ein Gegengeschäft ab.

Was ich meine ist, aber nicht 300 Euro Gewinn bei 4700 Euro Risiko.
Da müßte es ja nur einmal pro 16 Trades schiefgehen und der gesamte Gewinn wäre weg.

Was ich meine ist, daß man sich morgends einen Schein (Stay Hi oder Stay Lo) raussucht, der schon 0,5 - 1% jenseits der Schwelle liegt aber noch über 15 Euro kostet und short geht. Den Schein kann man dann kurz nach 17:00 Uhr zurückkaufen.
Das Risiko ist relativ gering, da sich der Schein erst deutlich von seiner KO-Schwelle entfernen muß ehe er kräftig an Wert zunimmt.

Gruß
Gregor
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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon Axwenger » Freitag 10. September 2004, 15:07

In deinem Szenario ist der Spread gegen dich. Wenn sich dein Underlying nicht oder nur kaum bewegt wird der Zeitwert innerhalb eines Tages den Spread nicht wieder rein bringen.
Und wenn du eine Bewegung in deine Richtung hast, die bei einem so günstigen Schein den Spread rausholt, sprich die bei einem 16-Euro-Short 25% bringt, wärest du mit einem gekauften Schein des Gegenszenarios wahrscheinlich trotzdem besser bedient, weil hier der Hebel höher sein dürfte.
Ich behaupte nicht von mir das ich das mit dem Shortgehen schon so ganz 100%ig verstanden habe, aber so wie ich es verstehe kann das short gehen eigentlich nicht richtig funktionieren Es sei denn die stellen bei der Berechnung Ihrer Preise irgentwas ganz dramatisch um.
Wenn du short gehen willst oder dir deine Schwellen selber aussuchen möchstest solltest du dich mal bei BetOnMMarkets.com oder Finspreads.com umsehen, da sind die möglichkeiten diesbezüglich besser. Zu BetOnMarkets findest du auf der Startseite vom Forum einen Banner, damit tust du HitHi, dem Vater unseres Forums, einen Gefallen.
So long, Ax
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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon gregory_k » Freitag 10. September 2004, 21:26

Hallo Ax,

mein Szenario geht gerade dann auf, wenn sich der Kurs nicht oder nur wenig verändert.

hier mal ein Beispiel:
StayHi auf Aktie A mit Schwelle bei 100 Euro.

Morgends steht A bei 99 Euro aber der StayHi hat noch einen Wert von 15 Euro!
Also würde ich den StayHi verkaufen, die 15 Euro kassieren und hoffen, daß A nicht wieder über 100 Euro steigt.
Wenn A nicht wieder deutlich steigt, wird der StayHi im laufe des Tages immer weniger Wert und ich kann ggf. abends für 5 Euro zurückkaufen (oder laufen lassen und auf einen entsprechenden schlußkurs hoffen)

Mein Gewinn besteht darin, daß die ClickOption morgends noch einen relativ hohen Wert hat, obwohl der Schein ausgeknockt wird, wenn die zugrunde liegende Aktie nicht mehr steigt.

Ich kassiere sozusagen eine ziemlich hohe Prämie für eine Option die wahrscheinlich dem Tode geweiht ist und mein Risiko ist nur ein Intraday-Reversal.

Gruß
Gregor
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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon hit » Sonntag 16. Januar 2005, 15:31

Hallo,

hab mal 'ne Frage an gregory. Wie hedged CO das Risiko das sie mit dem Verkauf der Scheine eingehen? Lassen sich die Scheine von CO überhaupt duplizieren?
hit
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Re: Optionen verkaufen statt kaufen ?!

Beitragvon DaxMax » Sonntag 16. Januar 2005, 19:22

Hi hit,

bei einem Spread plus Transaktionskosten von 4 EUR ( also 10% bei einem Schein für 40 und 5% bei einem Schein für 80 ) muss CO nicht deckungsgleich hedgen.

Da reicht ein deckungsnahes Hedging voll aus, da das Risiko nicht besonders hoch ist. Die Differenzen gleichen sich ohnehin über die Menge und die Zeit aus. Und da die Leute von CO bestimmt nicht dumm sind, wissen sie auch, dass sie gar nicht hedgen müssen, wenn sich eingegangene Positionen ihrer Kunden risikomäßig gegenseitig aufheben! :-)

Gruß, DaxMax
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