Hallo,
die Diskussion hat mich ermuntert der Sache weiter auf den Grund zu gehen. Dabei bin ich von der Überlegung ausgegangen, dass CO uns letztlich Wahrscheinlichkeiten verkauft, die meines Wissens am besten vom Delta ausgedrückt werden. Also hab ich nur das Delta im Rechner angeschaut, der errechnete OS Preis interessiert nicht. Bei den Hit und Stay Scheinen handelt es sich vermutlich um Digitale Optionen. Der Preis wird bei CO scheinbar von deren Delta abgeleitet (kann zwischen 0 und 100 schwanken) . Zumindest erscheinen mir die CO Preise so relativ plausibel und angesichts des Monopols fair. Wenn die Berechnung so wie ich nun vermute abläuft, dann ist es kein Wucher von CO, dass der Leerverkauf eines Hit HI mehr bringt, sondern durch die Optionsformel bedingt.
So gesehen, sollten wir tatsächlich die Möglichkeit des Shortgehens fordern. Ich kann mir aber nicht vorstellen,dass jemand gerne die Gegenposition einnimmt.
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Delta kann bis zu einem gewissen Grad als "Ausübungswahrscheinlichkeit" interpretiert werden. Es kann beim Call Werte zwischen 0% und 100% annehmen. Beim Put liegen die möglichen Werte zwischen 0% und -100%. Ein Delta von 60% bzw. -60% bedeutet, daß der Optionsschein mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% ausgeübt werden kann.
Ein Optionsschein, der dicht „am Geld“ notiert, hat ein Delta von etwa 50% (bzw. -50%). Das bedeutet, daß die Möglichkeit einer Ausübung des Optionsrechtes in der Zukunft ungefähr genauso wahrscheinlich ist wie ein wertloser Verfall des Optionsscheines. Etwas einfacher ausgedrückt: ein Optionsschein wird natürlich - wenn überhaupt - nur dann ausgeübt, wenn er „im Geld“ steht. Notiert der Schein aktuell am Geld, so wird er sich in Zukunft mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% „ins Geld“ bewegen. Damit wäre eine Ausübung möglich. Genauso wahrscheinlich ist es aber, daß er sich „aus dem Geld“ bewegt. Eine Ausübung wäre dann nicht mehr sinnvoll, man würde dann gewissermaßen einen Cheeseburger für DM 2 kaufen, obwohl er nur DM 1,50 kostet!
Ein Schein, der „tief im Geld“ notiert, kann dagegen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ausgeübt werden, es ist eher unwahrscheinlich, daß er irgendwann einmal „aus dem Geld“ notieren wird. Ein solcher Optionsschein hat folglich ein Delta nahe 100% (bzw. -100%). Umgekehrt besitzt ein Schein, der weit „aus dem Geld“ notiert, ein Delta nahe 0%, es ist eher unwahrscheinlich, daß dieser Schein irgendwann einmal ausgeübt wird.
Generell läßt sich sagen, daß Scheine mit einem Delta, das kleiner ist als 30% oft sehr unberechenbar sind. Sie reagieren nicht mehr oder nur noch sehr schwach auf Veränderungen des Basiswerts. Viele sind praktisch wertlos, da der Basispreis in hoffnungslose Ferne gerückt ist. Sie bestehen nur aus Zeitwert, so daß eine Veränderung der Volatilität sich sehr stark bemerkbar macht und oft neben dem Zeitwertverlust der einzige Faktor ist, der den Optionsscheinkurs überhaupt verändert.
http://www.topwarrants.de/serie/serie8.shtml
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Was meint Ihr dazu? Bin ich auf dem Holzweg mit dem DELTA?
Der Vorteil wäre, dass es sicher schon sehr viel gute Literatur zu OS gibt und schon was zum Delta dabei ist. Entscheidend bleibt die richtige Meinung zum Underlying.
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Den Rechner für Digitale Options hab ich hier gefunden. Es macht viel Arbeit Ihn CO tauglich zum laufen zu bringen und ich weis nicht ob ich ihn verändert weitergeben darf. Er läuft nur bis September. Vielleicht findet jemand was besseres, kostenloses für Digitale Optionen mit Greeks Berechnung.
http://homepage.swissonline.ch/FinCalc/
ac