eben kam der newsletter von investor daily
Leute, DAS ist wichtig.
Ich poste das jetzt hier und auch im forum (wenn es wieder läuft)
denn wir sollten echt Druck machen:
diese Ausfälle bei CO sind unverzeihlich und immer haben wir das nachsehen (erstaunlich das die ausfälle nie zum nachteil von CO sind)..
Zusammenhang: als Gestern und Vorgestern so ein Absturtz war, sind viele Broker zusammengeklappt wegen überlastung.
Steffens bat die Leser um eine möglichst präzise schilderung der Ausfälle, damit er das mal untersuchen kann.
heute notierte er folgendes:
Eine Flut von Mails
von Jochen Steffens
Bisher sind schon überraschend viele Mails an mich persönlich von Bekannten und von Kunden des Target-Trades über die dortige Redaktionsadresse zu dem Thema „Ausfälle von Brokern, Emittenten und Börse“ aufgelaufen. Die ersten Mails dazu fanden sich schon wenige Minuten (!) nachdem ich den Investor\'s Daily verschickt hatte, in meiner Mailbox. Eine solche Reaktion hatte ich gar nicht erwartet!
Die Mails an die Adresse
info@investor-verlag.de werden mir immer einmal am Tag vom Kundendienst zugesendet, der erst alle Mails an diese allgemeine Adresse sichten muss, sammelt, und dann entsprechend an die jeweiligen Stellen und Redakteure verteilt. Aufgrund der vielen Mails, die mich bereits über die anderen Kanäle erreicht haben, fürchte ich, dass ich den Kundendienst vielleicht etwas überfordert habe. Ich bin gespannt und ein wenig besorgt, was da noch auf mich zukommt. Also mehr zu Ihren Reaktionen kann ich Ihnen erst nächste Woche mitteilen. Aber ich kann jetzt schon sagen, das Echo ist enorm!
Mein Kollege Michael Vaupel hat das Thema ebenfalls heute in seinem Trader\'s Daily in Reaktion auf den gestrigen Investor\'s Daily aufgegriffen. Von ihm kam auch der Hinweis, dass man die offiziellen Ausfälle der Emittenten oder einzelner Optionsscheine und Zertifkate auf der Seite
www.euwax.de einsehen kann. Die Liste finden Sie, wenn Sie links in der Navigationsleiste auf „Der Handel“ klicken und anschließend auf „Handelseinschränkungen“ gehen. Wenn Sie da zurückscrollen, sehen Sie, dass es am 28.02.07 und 01.03.07 nicht mehr Handelseinschränkungen gegeben haben soll, als an einigen anderen Tagen, zumindest offiziell! Soweit so gut.
Einige Broker haben schlapp gemacht!
Sicher ist jedoch jetzt schon, dass es bei vielen Brokern zu erheblich Ausfällen, bis hin zu Totalausfällen gekommen ist. Die Broker waren längere Zeit weder über das Telefon, noch über das Internet zu erreichen. Offenbar waren auch CFD-Broker betroffen. Ich frage mich, wer eigentlich in diesem Zusammenhang schadensersatzpflichtig ist? Es kann ja nicht der Kunde sein, wenn ich nach meinem gesunden Rechtsempfinden die Situation beurteile. Wenn ein Kunde verkaufen will und sein Broker ist nicht zu erreichen, dann trägt der Kunde schließlich das Risiko und unter Umständen den Schaden. Dabei hat der Kunde doch überhaupt keinen Einfluss auf die technische Ausrüstung und die Erreichbarkeit des Brokers! Zudem trägt er schon die Verantwortung für seine eigene Computer- und Telefonsysteme.
Eigentlich müsste also der Broker haftbar zu machen sein. Dieser muss gewährleisten, dass man zu den Börsenhandelszeiten handeln kann. Tut er das nicht, wäre das in meinen Augen eine Vertragsverletzung, die er zu verantworten hat. Egal, was auch in den AGBs steht. Das müsste, sofern beweisbar, eigentlich juristisch überprüft werden. Suchen Sie sich Ihren Broker danach aus, wie dieser in solchen Fällen mit dem entstandenen Schaden umgeht, zumindest, wenn Sie diesen belegen können (dazu gleich mehr).
Auch bei den Emittenten kann es doch nicht angehen, dass die Käufer der Zertifikate das Risiko tragen, falls so ein Schein nicht mehr handelbar ist. Denn auch hier hat der Kunde keine Möglichkeit auf die Handelbarkeit Einfluss zu nehmen! Die Euwax-Liste hilft vielleicht, die Emittenten herauszufiltern, bei denen solche „Ausfälle“ zu häufig auftreten. Beachten Sie allerdings dabei, dass einige Emittenten wesentlich mehr Derivate anbieten als andere, so dass natürlich hier auch häufiger Ausfälle zu vermelden sind.
Die Emittenten und die Broker verdienen an dem intensiven Handel mit Zertifikaten und Optionsscheinen, aber das Risiko trägt der Kunde? Nein, hier stimmt meines Erachtens etwas nicht.
Die Probleme aus Sicht der Anbieter
Das Problem ist, auch eine Aktie kann vom Handel ausgesetzt werden, selbst ein Index, das passiert immer wieder an den Börsen - auch hier trägt das Risiko der Aktionär. Emittenten sichern die Derivate, die sie anbieten, über Hedgepositionen ab. Natürlich kann von einem Emittenten nicht verlangt werde, dass er in einer Situation, in der er seine Hedgeposition nicht los wird (Crash), alle Verkäufe in den Derivaten befriedigt. Der Schaden wäre für den Emittenten bei einem Crash ansonsten zum Teil gigantisch. Hier müssten wenn, andere Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Kein Problem hätte ich allerdings damit, wenn keine neuen Positionen mehr angenommen würden.
Bei den Brokern ist es etwas anderes. Diese müssen natürlich eine ausreichende Infrastruktur zur Verfügung stellen, die eben nicht in die Knie geht, wenn auf einmal sehr viele Kunden gleichzeitig handeln wollen. Das erwarte ich auf jeden Fall!
Aber, wir alle kennen Computer und deren Neigung, immer dann auszufallen, wenn es gerade unpassend ist. Die Frage ist, wie soll man, wenn das ganze System ausgefallen ist, klären, wer wirklich verkauft hätte und wer nicht?
Bestehen Sie auf Ihre Rechte als Kunde
Sollten Sie also einen Broker haben, bei dem solche Ausfälle häufiger auftauchen, kann ich Ihnen nur einen Rat geben: Beschweren Sie sich und lassen Sie sich nicht alles gefallen! Sie sind die Kunden; die Broker sind auf Sie angewiesen. Und wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie bei Ihrem Broker nicht in guten Händen sind, oder dass ihr Broker keine ausreichende Infrastruktur anbietet, dann wechseln Sie schnellst möglichst! Häufigere Ausfälle bei Brokern sind absolut nicht akzeptabel! Es geht dabei um Ihr Geld!
Generell ist bekannt, dass es ein große Derivateblase gibt und dieser kleine Crash hat gezeigt, dass es offensichtlich große Kapazitätsengpässe gibt. Ich hoffe, dass es den Brokern und vielleicht auch den Emittenten eine Lehre sein wird, und dass sich hier etwas ändert. Mehr dazu, wie gesagt, nächste Woche.
Trade was du siehst, nicht was du sehen willst.
Admit mistakes. Be patient. Relax.