hit hat geschrieben:
Das Problem der Staaten, sich Geld zu verschaffen, ist also nur kleiner geworden, aber lange nicht aufgehoben. Letztendlich wird das Problem der Staatsbankrotte nur weiter hinausgezögert.
Ist schon richtig, die wirtschaftlichen Probleme in den Staaten sind ja nicht gelöst. Dazu das Problem mit dem Zinssystem wodurch es schwer wird die Schulden zu senken, weil man eine Wirtschaft braucht die konstant wächst... Nach 50-60 Jahren Wachstum seit dem 2. Weltkrieg ist es halt schwer, dass dieses Wachstum immer konstant so weitergeht.
Bei einem Staatsbankrott Italiens oder Spaniens hätten wir einen Banken-/Versicherungscrash und eine Entwertung der Vermögenswerte, die an spanische/italienische Verbindlichkeiten (Lebensversicherungen etc.) gekoppelt sind, aber keinen Eurocrash.
Das sehe ich definitiv anders... schau dir mal die Auswirkungen von der Lehman Pleite an... und das war nur eine große Investmentbank... Was meinst du was los wäre, wenn Spanien Pleite wäre?
Es gibt CDS (Kredit-Ausfallversicherungen) die dann fällig werden würden. Alleine diese Sache würde das globale Bankensystem in den Abgrund stürzen.. selbst Banken in Amerika die dann fällige CDS zahlen müssten wären Pleite.
Sämtliche Finanzdienstleistungskonzerne in Europa sowohl als auch viele Finanzdienstleister in US würden sehr schnell in die Insolvenz gehen.
Ich würde mich da definitiv festlegen und sagen, wenn ein Land wie Spanien Staatsbankrott anmelden würde, dann hätten wir den Eurocrash und die Folge wäre eine globale Wirtschaftskrise noch weitaus schlimmer als die Krise 2008.
Genau deswegen versucht die Politik ja mit allen möglichen Maßnahmen (ESM, EFSF usw.) eine solche Pleite zu verhindern. Weil das de facto das Ende für den Euro wäre.
"Die EZB druckt Geld und kauft damit Staatsanleihen..." Dadurch entsteht zunächst einmal höchstens Inflation in den gekauften Staatsanleihen, aber in wiefern stellt das ein Risiko für die Preisstabilität der Eurozone dar?
Es sind ja nicht nur die Anleihenkäufe... die EZB hat ja auch enorm die Zinsen gesenkt. Niedrige Leitzinsen, Geld drucken + Anleihenkäufe... das begünstigt definitiv die Inflation und zwar in der gesamten Euro-Währunszone... Die Währung in Spanien oder Italien ist ja dieselbe wie in Deutschland...
Diese Maßnahmen stellen definitiv ein Risiko für die Preisstabilität da und deswegen hat die Bundesbank die Maßnahmen der EZB scharf kritisiert. Die aktuelle EZB Politik begünstigt die Inflation in der Eurozone.
Ansonsten würde ich die Dikussion gerne auf nächste Woche vertagen

Dann ist GS auch wieder da und als VWLer kann er das sicher noch besser erläutern als ich.