Hier mal wieder der tägliche Überblick
Infineon
Arbeitskampf bei Infineon könnte zusätzliche Belastungen bringen
Infineons Mitarbeiter im Münchner Werk Perlach sind gestern in den Streik getreten. Hintergrund für den Arbeitskampf sind die Pläne des Managements zur Schließung des unprofitablen Standorts in 2007, wodurch wahrscheinlich die meisten der 800 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren würden.Nachdem zuvor die Verhandlungen über entsprechende Sozialpläne laut Aussage von Gewerkschaftsvertretern gescheitert sind, haben diese ihren Arbeitskampf früher, als zuvor angekündigt, begonnen.Für Infineon könnte dies weitere Schwierigkeiten in dem an sich schon schwer zu bewältigenden Restrukturierungskurs nach sich ziehen. Neben den möglicherweise nun folgenden Verhandlungen um höhere Zugeständnisse an die Belegschaft, welche die Kosten für die Stilllegung erhöhen, könnte auch der Produktionsausfall zusätzliche finanzielle Belastungen nach sich ziehen. Sollten Kunden über einen längeren Zeitraum nicht beliefert werden können, dürften auch hier u.U. Entschädigungen oder höhere Kosten durch Einkauf der entsprechenden Produkte bei Dritten drohen. Derzeit können hierüber aber noch keine Aussagen gemacht werden.
LEOGn.DE
Leoni: Neuaufnahme ins BG-Universum mit Kaufen
Leoni hatte in der Vergangenheit hohe Investitionen und Vorlaufkosten für neue Großprojekte im Bereich Bordnetze zu tragen. Diese Projekte laufen nun sukzessive an, die Ernte dürfte nun in Form von Ergebnissteigerungerungen eingefahren werden. Die derzeitige Kursschwäche ist übertrieben und bietet die Chance zum Einstieg. Der weitere Abbau der Nettoverschuldung wird eine Verbesserung der Bewertungskennzahlen bringen, was den derzeitigen Bewertungsabschlag im Vergleich zur Branche noch weniger gerechtfertigt erscheinen lässt. Das Leoni-Management kann als sehr erfahren bezeichnet werden. Den jährlichen Preisdruck konnte es bisher durch eine Vielzahl an Maßnahmen überkompensieren. Angesichts der Qualitätsprobleme der Konkurrenz beim Thema Bordnetz (Leoni dagegen mehrfach als "Lieferant des Jahres" ausgezeichnet), sollte Leoni weitere Aufträge hinzugewinnen. Künftige Projekte sind noch nicht eingepreist, wir gehen jedoch davon aus, dass der Konzern noch dieses Jahr ein weiteres Großprojekt ankündigen kann. Diese werden jedoch keine erneuten hohen Vorlaufkosten benötigen, da im Gegensatz zu bisher kein neues Werk aufgebaut werden muss.
Oracle
Prüfungszeitraum für Siebel-Übernahme ausgeweitet
Das US-Justizministerium hat von Oracle mehr Informationen zur geplanten Übernahme von Siebel angefordert und damit automatisch den Prüfungszeitraum um weitere 30 Tage verlängert. Wir haben mit diesem Schritt gerechnet und erwarten dadurch keine größeren Verzögerungen der Transaktion, die Anfang nächsten Jahres abgeschlossen werden dürfte.
Clear Channel
Q3-Zahlen inline
Clear Channel, der größte traditionelle US-Radiokonzern, hat Q3-Zahlen im Rahmen der Erwartungen veröffentlicht. Der Umsatz legte leicht um 1% zu, während der Gewinn je Aktie um 13% nachgab. Schwachpunkt war erneut die Radiosparte, die noch immer unter den Folgen der "Less is more"-Kampagne (weniger Werbespots pro Stunde, dafür höherer Preis) leidet. Auch für das anlaufende vierte Quartal zeichnet sich hier wenig erfreuliches ab, nachdem das Unternehmen bekannt gab, dass die Vorausbuchungen unter Vorjahresniveau liegen. Zur geplanten Konzernaufspaltung machte das Unternehmen keine neuen Angaben, rechnet aber damit, dass die entsprechenden Transaktionen nach der noch ausstehenden regulatorischen Genehmigung bis Jahresende abgeschlossen werden können. Wir sehen keinen Grund unsere gegenwärtige Einschätzung zu verändern.
Ericsson
Akquisition von Marconi - Votenhochstufung auf Kaufen
Ericsson hat sich mit dem britischen Konkurrenten Marconi auf eine Übernahme der wesentlichen Kernassets geeinigt. Die Schweden zahlen für das optische Netzwerkgeschäft, die Breitband- und Softswitch-Aktivitäten sowie die Service-Sparte 1,2 Mrd GBP in cash. Wir werten die Transaktion insgesamt positiv: 1.) Der Kaufpreis liegt leicht unter unseren Erwartungen und ist u.E. attraktiv. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass Ericsson sich nur für die Rosinen unter den Marconi-Assets entschieden hat und die Problembereiche nicht akquiriert. 2.) Produktseitig passen Ericsson und Marconi gut zueinander. Die Marconi-Assets verstärken Ericsson insbesondere im Festnetzbereich, der in den kommenden Jahren wieder stärker im Fokus der Telekomunternehmen stehen dürfte. 3.) Finanziell ändert die Akquisition nichts an der hohen Flexibilität von Ericsson. Diese sollte in den kommenden Monaten die Auflegung eines größeren Aktienrückkaufprogramms ermöglichen.Nach den zuletzt zurückgekommenen Ergebniserwartungen infolge der Q3-Zahlen, der erfolgten Kurskonsolidierung und unseres wieder positiveren Gesamtmarktausblicks sehen wir nun wieder Potenzial für Ericsson und stufen unser Votum auf Kaufenherauf.
VNU
Übernahmegerüchte durchaus plausibel
Das Wall Street Journal berichtet, dass mehrere Private Equity-Gesellschaften eine Übernahme von VNU erwägen. Hintergrund ist der steigende Widerstand der VNU-Aktionäre gegen die geplante Übernahme von IMS Health in den USA, die den PE-Gesellschaften ggf. eine feindliche Übernahme ermöglichen könnte. Wir halten die entsprechenden Gerüchte für durchaus glaubhaft und erwarten, dass dadurch der Druck auf das VNU-Management weiter zunehmen dürfte, strukturelle Veränderungen innerhalb des Konzerns umzusetzen. Selbst wenn die Private Equity-Gesellschaften nicht zum Zuge kommen sollten, könnte eine Zerschlagung des VNU-Konzerns und ein Vorstandswechsel möglich werden. Diese Spekulationen könnten den Aktienkurs über den u.E. gerechtfertigten fundamentalen Wert (ca. 27 Euro auf Basis Status Quo) hieven, weshalb wir unser Votum auf Attraktiv anheben.
Vossloh AG
Q3-Zahlen leicht schwächer als erwartet
Vossloh konnte im dritten Quartal seinen Umatz um 15,8% auf 272 Mill. Euro steigern. Der operative Gewinn war jedoch um 25,7% auf 23,4 Mill. Euro rückläufig und verfehlte damit die Markterwartung (24,6 Mill. Euro) leicht. Immerhin hat der Konzern seinen bisherigen Ausblick bestätigt, aber das dürfte den Anlegern nur ein schwacher Trost sein. Wir gehen heute von leichten Kursverlusten aus. Angesichts der guten langfristigen Perspektiven belassen wir unser Votum jedoch unverändert.
Michelin
Umsatz Q3 gut, aber Ausblick abgeschwächt
Michelin hat im dritten Quartal seinen Umsatz um 4,5% auf 3,89 Mrd. Euro gesteigert. Mit Preiserhöhungen und dank günstigerer Wechselkursverhältnisse konnten die gestiegenen Rohstoffpreise ausgeglichen werden. Damit lag das Unternehmen über der Markterwartung. Jedoch hat der Konzern seinen Ausblick im Wording abgeschwächt, was den Anlegern wiederum weniger gefallen dürfte. Insgesamt dürfte die Michelin-Aktie heute leicht negativ tendieren. Wir belassen unser Votum unverändert.
Fresenius
Details zur geplanten Kapitalerhöhung
Heute gab das Unternehmen die Details zur geplanten Kapitalerhöhung bekannt: Es sollen je 4,7 Mio. Stamm- und Vorzugsaktien ausgegeben werden. Der Bezugspreis beträgt mindestens 86 Euro je Stamm- sowie 93 Euro je Vorzugsaktie. Damit soll ein Bruttoerlös von 840 Mio. Euro zur teilweisen Finanzierung des geplanten Kaufes der Helios-Kliniken erzielt werden. Die Bezugsfrist ist vom 17. bis 30.11. Aufgrund des attraktiven Geschäftsmodells empfehlen wir den Bezug der neuen Aktien.
RWE / RWEG_p.DE
Presseberichte über Verkauf/Listing der Wasseraktivitäten
Einige Presseberichte spekulieren darüber, dass RWE die vor 5 bzw. 3 Jahren akquirierten Wasseraktivitäten (Thames Water, Amerikan Water) wieder in eine eigene Gesellschaft ausgliedern und in Form eines Minderheitenanteils an die Börse bringen möchte. RWE hat die Presseberichte nicht bestätigt, allerdings in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass der Konzern regelmäßig alle Optionen für die jeweiligen Geschäftsaktivitäten prüfe. Die Presseberichte sind unseres Erachtens auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass das RWE Management bereits schon vor einiger Zeit bekundet hat, dass der Kapitalmarkt insbesondere die Wasseraktivitäten nicht richtig bewerten würde. Insofern wäre ein IPO sicherlich eine gute Option, um den Wert der Wasseraktivitäten in den Vordergrund zu stellen. Zumal aktuell auf Investorenseite ein vermehrtes Interesse für Wasseraktivitäten (Wasser ist das Öl des 21. Jahrhunderts?) festzustellen ist: So wird der US Wasservorsorgungskonzern Aqua America inzwischen mit einem deutlichen Aufschlag bewertet. Zusammenfassend führen die Presseberichte also dazu, dass sich der Bewertungsabschlag infolge der komplexeren Konzernstruktur verflüchtigen dürfte.
L¿Oréal
Umsatzzahlen im 3. Quartal eher enttäuschend
Zwar lag das Umsatzwachstum im 3. Quartal noch im Rahmen der Markterwartung (+7,1%), allerdings enttäuschte das Zahlenwerk auf organischer Basis (+5,1% vs. erwartet: 5,9%). Hintergrund ist die unverändert anhaltende Schwäche im Kernmarkt Europa, aber auch das Momentum in Asien lies nach. Das Unternehmen bestätigte immerhin die Umsatz- und Gewinnziele für das Gesamtjahr 2005. Allerdings gibt es zumindest den Hoffnungsschimmer, dass erstmals seit langem in Europa ein kleines positives organisches Wachstum zu verzeichnen war. Alles in allem jedoch war das Ergebnis wenig inspirierend und somit bestätigen wir unser Votum.
adidasReebok
mit schwachem Umsatz
Das Q3-Ergebnis von Reebok überzeugte zwar beim Gewinn je Aktie (1,87 USD je Aktie inkl. Einmaleinnahmen), allerdings blieb der Umsatz deutlich unter der Markterwartung. Hohe Rohstoffpreise sowie Preissenkungen im Rahmen der Hurricane-Verwüstungen haben das Geschäft des US-Sportartikelherstellers spürbar belastet. Zudem sind einige Einzelhändler durch die geplante Übernahme durch Adidas verunsichert. Der Ausblick für das 4. Quartal lässt Reebok durch eine außerordentliche breiten Spanne offen (0,55 bis 0,65 USD je Aktie ¿ Markterwartung 0,6 USD!). Insgesamt bleibt der Zukauf aus strategischen Überlegungen jedoch sinnvoll. Wir erwarten in den nächste Woche sehr gute Adidas-Zahlen und bestätigen deshalb unser Votum für Adidas mit Attraktiv.
Merck KGaA
Weiterhin auf Wachstumskurs
Während der Umsatz (+8,8%) im Rahmen der Markterwartungen lag, konnte der Gewinn bei allen Kennzahlen (EBITDA; EBIT; netto) diese übertreffen. Sowohl die Pharma- wie auch die Chemiesparte (inkl. der vielbeachteten Flüssigkristalle ¿ Bruttomarge ist gestiegen) konnten überzeugen. Das Generikageschäft allerdings enttäuschte. Das Ergebnis wurde wie berichtet von Einmalzahlungen seitens Takeda mit 60 Mio. Euro begünstigt. Insgesamt ein überzeugendes Zahlenwerk. Vorbehaltlich weiterer Details auf der Pressekonferenz heute Nachmittag bestätigen wir unser Votum mit Attraktiv.
HUGO BOSS VZ
9-Monats-Zahlen überraschend vorgezogen ¿ Ausblick leicht erhöht
Gestern wurde überraschend das Q3-Ergebnis bereits veröffentlicht: Dabei lag der Umsatz (+12%) im Rahmen der Erwartungen, während beim operativen Gewinn eine positive Überraschung gelang. Auch der leicht erhöhte Gewinnausblick für das Gesamtjahr überzeugte. Details jedoch werden erst am 3.11. veröffentlicht. Wachstumstreiber ist weiterhin Boss Woman (Konzernumsatz 7%). Die guten Zahlen waren absehbar und entsprachen letztlich unseren Erwartungen. Wir werden unsere Schätzungen für den Titel leicht erhöhen. Aufgrund der bereits guten Kursentwicklung (YTD; gestern) sowie der bereits deutlich gestiegenen Bewertung bestätigen wir unser Votum vorerst mit Unattraktiv.
Arcelor
Kein Zuschlag in der Ukraine: Finanzielle Disziplin erneut unter Beweis gestellt
Arcelor ist bei der Auktion des ukrainischen Stahlkonzerns VAT Kryvorizhstal nicht zum Zuge gekommen. Den Bieterwettbewerb hat der weltgrößte Stahlkonzern Mittal Steel gewonnen, der einen Preis von umgerechnet 4,8 Mrd. $ zahlt. Damit hat Arcelor wie von uns erwartet erneut finanzielle Disziplin bewiesen. Und: Die Konsolidierung des Stahlmarktes mit allen positiven Nebeneffekten (bessere Verhandlungsmacht, disziplinierteres Vorgehen zur Glättung der starken Zyklen der Stahlbranche, generelles Umdenken: "Preis-vor-Menge-Politik") setzt sich fort. Obwohl der ukrainische Stahlmarkt aufgrund des guten Zugangs zu Erz sicherlich als interessant zu charakterisieren ist, liegt der gezahlte Preis gemessen an den Bewertungskennzahlen über dem, was am Kapitalmarkt für etabliertere Gesellschaften gezahlt wird. Insofern rückt die Unterbewertung von Arcelor erneut in den Vordergrund. Angesichts der finanziellen Disziplin verfügt Arcelor nunmehr über einen erheblichen Spielraum für ein großvolumiges Aktienrückkaufprogramm (Q3 Zahlen stehen am Donnerstag an). Wir sehen uns insofern in unserer jüngsten Hochstufung des Titels bestätigt.
BP
Einen Tick unter den Erwartungen
BP konnte im abgelaufenen Quartal den um außerordentliche Faktoren bereinigten Gewinn um 28% steigern. Damit lag das Ergebnis einen Tick unter den Erwartungen. Auf operativer Ebene lag das Ergebnis (8,6 Mrd. $) aufgrund einer verglichen zum jüngsten Trading-Statement leicht höheren Steuerquote jedoch einen Tick über der durchschnittlichen Konsensusschätzung. Die Dividende beträgt wie erwartet 8,925 Cent je Aktie. Wie es nicht anders zu erwarten war, wurde das Ergebnis vorwiegend von den rekordhohen Öl- und Gaspreise getragen. Aber auch die Raffineriemargen konnten sich durchaus sehen lassen. Die Cash-Flow-Generierung war erneut sehr solide. Der Konzern gab allein in den ersten 9 Monaten rund 13,1 Mrd. $ in Form von Dividenden (5,5 Mrd. $) und Aktienrückkäufen (7,6 Mrd. $) an seine Aktionäre zurück. Das Investitionsbudget für 2005 wurde moderat nach unten angepasst, für 2006 aber unverändert gehalten. Zusammenfassend werten wir das Ergebnis als solide, wenngleich BP den Konsensus traditionell auch unterm Strich leicht (um 2% bis 3%) schlagen kann.
BHW
AHBR vor der Insolvenz??
Laut einem Zeitungsbericht ringt die Hypothekentochter der BHW Holding und der Gewerkschaftsholding BGAG um die Existenz. Es gab zwar einige Interessenten, die sich die Bank näher angeschaut haben. Aber lediglich ein Finanzinvestor habe bisher ein Angebot zur Übernahme unterbreitet, wobei jedoch ein dreistelliger Millionenbetrag als Kapitalspritze der Alteigentümer vorausgesetzt worden sein soll. Falls keine Einigung erreicht wird, droht der AHBR die Insolvenz. Angesichts des immer niedriger anzusetzenden Wertes dieser Tochter sehen wir uns in unserer Einschätzung bestätigt, dass die aktuelle Bewertung der BHW-Holding zu hoch ausfällt.
Am. Express
Kurssprung von 5% nach Q3-Zahlen
American Express hat in Q3 einen Gewinnsprung von 17% berichtet. Der Gewinn je Aktie konnte - bereinigt um Einmaleffekte - mit 0,68 USD/Aktie die Erwartungen um 2 Cent übertreffen. Der Kurs reagierte auf den positiven Quartalsbericht mit einem Plus von 5%, obwohl die Kosten (+12%) leicht stärker als die Erträge (+11%) stiegen. Wir schließen uns dieser Euphorie nicht ganz an, bestätigen aber unsere Empfehlung.
Grupo Santander
Einstieg in den USA überschattet gute Q3-Zahlen
Aufgrund von Einmalfaktoren im Vergleichsquartal hat Santander im dritten Quartal zwar einen leichten Ergebnisrückgang auf 1,33 Mrd. EUR verzeichnet, konnte jedoch damit die Erwartungen leicht übertreffen. In den ersten neun Monaten stieg der Gewinn auf 3,8 Mrd. EUR und das Management bestätigte die Prognose von 5 Mrd. EUR Gewinn im Gesamtjahr. Überschattet wurde der Ergebnisbericht von dem gestern Abend angekündigten Expansionsschritt in die USA. Santander erwirbt für 2,4 Mrd. USD ein Paket von 19,8% an Sovereign Bancorp, mit 5,8% Marktanteil eine der größten Banken im Nordosten der USA. Dies entspricht einer Prämie von rund 40% auf den letzten Kurs und einem KGV von 16 für das laufende Jahr. Damit ist der Kaufpreis durchaus attraktiv für Santander, zumal der spanische Marktführer den Anteil in den zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion (voraussichtlich am 1. Juli 2006) auf 24,9% erhöhen kann. Danach hat Santander Optionen für den Verkauf oder den Vollerwerb der Bank. Wir werten diesen Schritt als strategisch wertvoll. Santander investiert zunächst einen überschaubaren Betrag in einen attraktiven Markt. Sovereign nutzt den Kapitalzufluss, um weiter zu expandieren. So wurde gleichzeitig die Übernahme des kleineren Wettbewerbers Independence Community Bank für 3,6 Mrd. USD angekündigt. Ist diese Strategie erfolgreich, hat Santander ein Vorkaufsrecht, um hiervon voll zu profitieren. Dabei ist der Einstieg in den US-Markt mit dem stark wachsenden Anteil der spanischsprechenden Bevölkerung als Ergänzung zu der starken Präsens in Lateinamerika u.E. positiv zu sehen. Wir bestätigen daher unsere Empfehlung.
Veolia Environnement / Vivendi Universal
Weitere Aktien-Platzierung von Vivendi
Vivendi Universal wird weitere 5% ihrer bisherigen Beteilung an Veolia abbauen und diese heute platzieren (Settlement 28.10.05). Damit hält der Mediengigant aus Frankreich nur noch einen 5,3%-igen Anteil an der ehemaligen Tochter. Aus Sicht von Veolia wird sich die Anzahl der frei handelbaren Aktien erhöhen, was Sektorgewicht und Attraktivität des Wasserkonzerns vergrößert. Auch hat die Transaktion keine Gewinnverwässerung zur Folge. Insofern werten wir dies als positiv und bestätigen unsere Voten.
Rio Tinto
Der Zyklus dauert bei manchen eben länger! Votenänderung auf Kaufen
Wir nutzen die jüngste Kurskonsolidierung des Sektors und stufen den Titel von Attraktiv auf Kaufen hoch. Nachdem der Zyklus im Bereich der Basismetalle schon recht weit fortgeschritten ist, empfehlen wir eine selektivere Positionierung innerhalb des Sektors Metalle und Minen. Dazu bevorzugen wir insbesondere Titel die nicht mehr so stark von Preiseffekten (einige Basismetalle dürften angesichts der getätigten Erweiterungsinvestitionen vor einer Korrektur stehen) abhängen, sondern durch organisches Wachstum sowie eine starke Cash Generierung glänzen.
Norddt. AffinerieNA
zieht Revisions- und Verbesserungsarbeiten in Q1 05/06 vor
Der NA-Konzern wird die Revisions- und Verbesserungsarbeiten in der Rohhütte Werk Ost (RWO), die ursprünglich für Sommer 2006 angesetzt worden waren, auf Q1 des laufenden Geschäftsjahres 05/06 vorziehen. Dazu wird die Konzentratverarbeitung bereits im November 2005 für 2 Wochen außer Betrieb gehen. Durch die Maßnahmen wird nicht nur der gesetzlich vorgeschriebenen Revisionen der Anlagen Rechnung getragen, sondern auch der Konzentratdurchsatz erhöht. Wenngleich es durch die Maßnahmen zu einer Belastung des Q1-Ergebnisses kommt, dürfte der Effekt auf das Gesamtjahresergebnis positiv ausfallen. Wir bestätigen unser Votum, zumal der Konkurrent Cumerio heute gute Quartalszahlen berichtet und angesichts der soliden Fundamentaldaten den Ausblick für 2005 angehoben hat.